Desta­tis: Immer weni­ger Men­schen wol­len mehr arbeiten

Bauarbeiter - Personen - Gelände - Baustelle - Bau - Haus - Gebäude Foto: Sicht auf Bauarbeiter, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Anzahl der Men­schen, wel­che eine Erhö­hung der Arbeits­zei­ten wol­len, geht immer wei­ter zurück.

Im Jahr 2018 wünsch­ten sich knapp 4,6 Mil­lio­nen Men­schen im Alter von 15 bis 74 Jah­ren Arbeit oder eine Erhö­hung ihrer Arbeits­zeit, teil­te das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) anhand von Ergeb­nis­sen der Arbeits­kräf­teer­he­bung am Frei­tag mit. Ihre Zahl sank im Ver­gleich zum Vor­jahr um 471.000 Per­so­nen (- 9,3 Prozent).

Die­ses unge­nutz­te Arbeits­kräf­te­po­ten­zi­al setz­te sich aus knapp 1,5 Mil­lio­nen Erwerbs­lo­sen, knapp 2,2 Mil­lio­nen Unter­be­schäf­tig­ten und 925.000 Per­so­nen in Stil­ler Reser­ve zusam­men. Im Vor­jah­res­ver­gleich san­ken sowohl die Zahl der Erwerbs­lo­sen (-153.000) als auch die Zahl der Unter­be­schäf­tig­ten (-237.000) deut­lich. Auch die Zahl der Per­so­nen in Stil­ler Reser­ve ver­rin­ger­te sich (-82,000 Per­so­nen), so das Sta­tis­tik­amt wei­ter. Unter­be­schäf­tig­te sind Erwerbs­tä­ti­ge, die den Wunsch nach Erhö­hung ihrer Arbeits­zeit haben und dafür auch zur Ver­fü­gung ste­hen. Im Jahr 2018 waren in Deutsch­land 5,3 Pro­zent der Erwerbs­tä­ti­gen im Alter von 15 bis 74 Jah­ren nach eige­nen Anga­ben unterbeschäftigt.

10,4 Pro­zent der Teil­zeit­be­schäf­tig­ten und 3,3 Pro­zent der Voll­zeit­be­schäf­tig­ten wünsch­ten sich eine Erhö­hung ihrer Arbeits­zeit. Zu berück­sich­ti­gen sei hier­bei, dass Unter­be­schäf­tig­te in Voll­zeit ihre Arbeits­zeit meist nur um weni­ge Stun­den erhö­hen wol­len, so das Bun­des­amt. Den 2,2 Mil­lio­nen Unter­be­schäf­tig­ten stan­den 1,4 Mil­li­on Erwerbs­tä­ti­ge gegen­über, die weni­ger arbei­ten woll­ten. Die­se soge­nann­ten Über­be­schäf­tig­ten haben den Wunsch ihre Arbeits­zeit bei ent­spre­chend ver­rin­ger­tem Ein­kom­men zu redu­zie­ren. Im Ver­gleich zum Vor­jahr hat sich die Zahl der Über­be­schäf­tig­ten wenig ver­än­dert: 2018 gab es einen leich­ten Zuwachs um 23.000 Per­so­nen, 2017 hat­te der Anstieg dage­gen noch bei 234.000 Per­so­nen gele­gen, so die Sta­tis­ti­ker weiter.

Per­so­nen in Stil­ler Reser­ve haben über­haupt kei­ne Arbeit, gel­ten nach den Kri­te­ri­en der Inter­na­tio­na­len Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on jedoch nicht als erwerbs­los. Zur Stil­len Reser­ve gehö­ren Per­so­nen, die zwar Arbeit suchen, jedoch kurz­fris­tig (inner­halb von zwei Wochen) für eine Arbeits­auf­nah­me nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Dazu zäh­len auch Per­so­nen, die aus ver­schie­de­nen Grün­den aktu­ell kei­ne Arbeit suchen, aber grund­sätz­lich ger­ne arbei­ten wür­den und dafür auch ver­füg­bar sind. Im Jahr 2018 gehör­ten 4,9 Pro­zent der Nicht­er­werbs­per­so­nen im Alter von 15 bis 74 Jah­ren zur Stil­len Reser­ve. Im Vor­jahr hat­te der ver­gleich­ba­re Anteil bei 5,3 Pro­zent gele­gen, so das Statistikamt.

Sons­ti­ge Nicht­er­werbs­per­so­nen mit gene­rel­lem Arbeits­wunsch zei­gen eine gerin­ge­re Arbeits­markt­nä­he als Per­so­nen der Stil­len Reser­ve, da sie weder eine Arbeit suchen noch kurz­fris­tig ver­füg­bar sind. Sie wer­den nicht zum unge­nutz­ten Arbeits­kräf­te­po­ten­zi­al der hier ver­wen­de­ten inter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Defi­ni­ti­on gezählt, soll­ten aber allein auf­grund ihrer Grö­ßen­ord­nung von 1,2 Mil­lio­nen Per­so­nen (6,4 Pro­zent der Nicht­er­werbs­per­so­nen im Alter von 15 bis 74 Jah­ren) bei der Ana­ly­se nicht außer Acht gelas­sen wer­den, so das Bundesamt.

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