Kli­ma­schutz: Scholz will Kli­ma­kon­zept sozi­al gerecht gestalten

Olaf Scholz - Politiker - Vizekanzler - Bundesfinanzminister Foto: Der Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter und Vize­kanz­ler Olaf Scholz hat zuge­si­chert, das Regie­rungs­kon­zept zum Kli­ma­schutz sozi­al gerecht zu gestalten.

„Eine CO2-Beprei­sung macht man­ches teu­rer, da soll­te nie­mand drum her­um­re­den”, sag­te Scholz den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Mitt­wochs­aus­ga­ben). Dabei müs­se es aber gerecht zugehen.

„Wir wer­den sicher­stel­len, dass die­je­ni­gen, die wenig Geld haben und die nicht vom einem Tag auf den ande­ren ihre Lebens­wei­se ändern kön­nen, nicht die Gebeu­tel­ten sind”, so der Finanz­mi­nis­ter wei­ter. Das wol­le man „über eine Kli­ma­prä­mie für die Bür­ger regeln, die Teil einer Gesamt­lö­sung wer­den” sol­le. Nicht vie­le sei­en „in der Lage, sich sofort ein umwelt­freund­li­che­res Auto zu leis­ten. Dafür soll­ten sie nicht bestraft wer­den. Beim nächs­ten Kauf eines Autos, auch eines gebrauch­ten, soll­ten sie aber ermun­tert wer­den, sich für ein Fahr­zeug zu ent­schei­den, das weni­ger CO2 aus­stößt – dann pro­fi­tie­ren sie sogar”, sag­te Scholz. Zugleich for­der­te er eine Sen­kung der Mehr­wert­steu­er für Bahn­fahr­ten. „Die­se Fra­ge wer­den wir im Sep­tem­ber im Kli­ma­ka­bi­nett dis­ku­tie­ren. Den ver­rin­ger­ten Mehr­wert­steu­er­satz für Bahn­fahr­ten fin­de ich schon des­we­gen gut, weil mei­ne Par­tei dies seit län­ge­rem for­dert”, so der SPD-Poli­ti­ker. Umso „schö­ner” sei es, wenn „jetzt auch ande­re Par­tei­en die Idee gut fin­den”, so der Finanz­mi­nis­ter weiter.

Er reagier­te skep­tisch auf For­de­run­gen, eine Kero­sin­steu­er ein­zu­füh­ren. Aller­dings zeig­te er Sym­pa­thie für eine euro­pa­wei­te Rege­lung der Luft­ver­kehrs­ab­ga­be. „Die Luft­ver­kehrs­ab­ga­be, die wir heu­te schon haben, ist ein gutes Modell. Ande­re Län­der über­le­gen gera­de, dem deut­schen Bei­spiel zu fol­gen”, sag­te Scholz den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe. Frank­reich bei­spiels­wei­se habe „jetzt eine ähn­li­che Abga­be auf den Weg gebracht, die sich ein biss­chen an unse­rem Modell ori­en­tiert. Es gibt Bewe­gung in dem The­ma, ich hal­te sogar eine euro­pa­wei­te Rege­lung zeit­nah für mög­lich”, so der Finanz­mi­nis­ter wei­ter. Finan­zi­el­le Mit­tel für ein Gesamt­pa­ket zum Kli­ma­schutz könn­ten aus dem Kli­ma­fonds kom­men, der sich bis­her vor allem aus dem euro­päi­schen Emis­si­ons­han­del spei­se „und künf­tig even­tu­ell auch aus einem Teil der Ein­nah­men aus der CO2-Beprei­sung”. Die Bun­des­re­gie­rung müs­se „jetzt die Beschlüs­se fas­sen, die sicher­stel­len, dass Deutsch­land ein leis­tungs­fä­hi­ges Indus­trie­land bleibt und gleich­zei­tig Vor­rei­ter beim Kli­ma­schutz wird”, sag­te Scholz.

Der Vize­kanz­ler lei­tet an die­sem Mitt­woch die Sit­zung des Bun­des­ka­bi­netts, Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) befin­det sich im Urlaub. Der Finanz­mi­nis­ter kün­dig­te an, das geplan­te Jah­res­steu­er­ge­setz auf den Weg zu brin­gen. Ein Kern­stück sei die För­de­rung moder­ner Mobi­li­tät. „Wir ver­bes­sern die steu­er­li­chen Bedin­gun­gen für Job­ti­ckets, die Arbeit­ge­ber ihren Beschäf­tig­ten für den öffent­li­chen Nah­ver­kehr zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen”, sag­te Scholz den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe. Zudem för­de­re man die „E‑Mobilität, damit sie attrak­ti­ver wird: Für Dienst­wa­gen mit Elek­tro­an­trieb fällt bis 2030 nur der hal­be Steu­er­satz an”, so der SPD-Poli­ti­ker weiter.

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