Lan­des­ge­richt: E‑Scooter wer­den als Kraft­fahr­zeu­ge eingestuft

E-Scooter - Limo - Circ - Tier - E-Scooter-Verleiher - Straße - Bürgersteig - Gehweg Foto: E-Roller von verschiedenen E-Scooter-Verleihern, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Das Baye­ri­sche Obers­te Lan­des­ge­richt hat in Sachen E‑Roller eine weg­wei­sen­de Ent­schei­dung getroffen.

Gemäß der Ver­ord­nung über die Teil­nah­me von Elek­tro­kleinst­fahr­zeu­gen am Stra­ßen­ver­kehr wer­den E‑Scooter als Kraft­fahr­zeu­ge ein­ge­stuft, berich­tet die „Süd­deut­sche Zei­tung” (Mitt­wochs­aus­ga­be). Damit gel­ten für die Len­ker die­sel­ben Pro­mil­le­gren­zen wie etwa für Auto­fah­rer. Das heißt, wer mit über 1,1 Pro­mil­le einen E‑Roller lenkt, ist abso­lut fahr­un­taug­lich, begeht eine Straf­tat und hat mit Kon­se­quen­zen wie Geld­stra­fe, Fahr­ver­bot und Füh­rer­schein­ent­zug zu rechnen.

Ange­klagt vor dem Amts­ge­richt Mün­chen war im Janu­ar die­sen Jah­res ein Mann aus dem Kreis Kle­ve. Er war 2019 nach dem Besuch des Okto­ber­fes­tes mit 1,35 Pro­mil­le Alko­hol im Blut auf einem E‑Roller von der S‑Bahn zu sei­nem Hotel unter­wegs gewe­sen und wur­de von der Poli­zei kon­trol­liert. Das Amts­ge­richt ver­ur­teil­te ihn zu einer Geld­stra­fe von 2.200 Euro, einem drei­mo­na­ti­gen Fahr­ver­bot für Kraft­fahr­zeu­ge aller Art (auch E‑Scooter) und ent­zog ihm den Füh­rer­schein für sie­ben Mona­te. Der 31-Jäh­ri­ge akzep­tier­te die­se Ent­schei­dung nicht, muss­te sich aber jetzt in letz­ter Instanz vom Baye­ri­schen Obers­ten Lan­des­ge­richt eines Bes­se­ren beleh­ren las­sen. Das baye­ri­sche Urteil ist die bis­lang ers­te höchst­rich­ter­li­che Recht­spre­chung zum The­ma Pro­mil­le­gren­zen für E‑Scooter.