Lim­burg: Katho­li­sche Kir­che kri­ti­siert Gottesdienstverbot

Katholischer Pfarrer - Messe - Patene - Kelch - Gottesdienst Foto: Katholischer Pfarrer in einer Messe, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die katho­li­sche Kir­che reagiert mit Kri­tik auf das wei­te­re Ver­bot von Mes­sen und Got­tes­diens­ten zur Corona-Bekämpfung.

„Mit Ent­täu­schung neh­men wir wahr, dass das Ver­bot von Zusam­men­künf­ten in Kir­chen, Moscheen und Syn­ago­gen und reli­giö­se Fei­er­lich­kei­ten erhal­ten blei­ben soll”, sag­te der Vor­sit­zen­de der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz (DBK), Georg Bät­zing, der „Welt” (Don­ners­tags­aus­ga­be). Am Nach­mit­tag hat­te Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) und die Minis­ter­prä­si­den­ten der Bun­des­län­der die Locke­rung von eini­gen Maß­nah­men zur Pan­de­mie­be­kämp­fung verabredet.

Unter ande­rem sol­len auch grö­ße­re Geschäf­te und Dienst­leis­tungs­be­trie­be, wie etwas Fri­seu­re, unter Auf­la­gen wie­der geöff­net wer­den. Für Mes­sen und Got­tes­diens­te besteht das Ver­bot jedoch fort. „Ange­sichts der ange­deu­te­ten Locke­rungs­maß­nah­men für ande­re Berei­che des öffent­li­chen Lebens kann ich die­se Ent­schei­dung für die Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten nicht nach­voll­zie­hen, erst recht nicht nach der sehr deut­li­chen Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zu den schwer­wie­gen­den Ein­grif­fen in die Reli­gi­ons­frei­heit aus der ver­gan­ge­nen Woche”, so der DBK-Vor­sit­zen­de weiter.

Er äußer­te Unver­ständ­nis, dass ande­re Berei­che des öffent­li­chen Lebens mit Hygie­ne­maß­nah­men auch in der Pan­de­mie wie­der öff­nen dür­fen, aber aus­ge­rech­net für Kir­chen die­se Mög­lich­keit nicht ein­ge­räumt wird: „Für die katho­li­sche Kir­che kann ich sagen, dass wir pro­blem­los in Got­tes­diens­ten – ange­sichts all­ge­mei­ner Locke­run­gen im öffent­li­chen Leben – die not­wen­di­gen Hygie­ne­stan­dards und Abstands­vor­aus­set­zun­gen ein­hal­ten kön­nen”, sag­te Bät­zing der „Welt”.

Bis­her habe die Kir­che das Ver­bot von Ver­samm­lun­gen zur Reli­gi­ons­aus­übung hin­ge­nom­men, weil sie die­ses Ver­bot vor­über­ge­hend für ange­mes­sen gehal­ten habe und einen Bei­trag zur Ein­däm­mung der Coro­na-Pan­de­mie leis­ten woll­te. Dies kön­ne aber kein Zustand von Dau­er sein: „Das Ver­bot öffent­li­cher gemein­sa­mer Got­tes­diens­te greift aller­dings tief in das Recht der frei­en Reli­gi­ons­aus­übung ein und war ins­be­son­de­re wäh­rend der Kar- und Oster­got­tes­diens­te für vie­le Gläu­bi­ge nur schwer zu ertra­gen”, so der DBK-Vorsitzende.

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