Lohn­ge­fäl­le zwi­schen Ost und West nimmt ab

Karl-Marx-Monument - Gebäude Foto: Seitenansicht auf das Karl-Marx-Monument (Chemnitz), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Lohn­lü­cke zwi­schen Ost- und West­deutsch­land hat sich zuletzt leicht verringert.

Das ergibt sich laut eines Berichts des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Frei­tags­aus­ga­ben) aus dem IAB-Betriebspa­nel, einer seit 1996 jähr­lich statt­fin­den­den Befra­gung von bun­des­weit 15.000 Betrie­ben. Dem­nach betrug der durch­schnitt­li­che Brut­to­lohn eines ost­deut­schen Voll­be­schäf­tig­ten im vori­gen Jahr 2.790 Euro und lag damit bei 84 Pro­zent des ent­spre­chen­den Lohns im Wes­ten (3.340 Euro).

Im Jahr 2017 waren es noch 81 Pro­zent des West­lohns. Gleich­zei­tig zeigt das IAB-Betriebspa­nel, dass der Anteil von Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen im Osten höher ist als im Wes­ten. Auf der ers­ten Füh­rungs­ebe­ne sind es im Osten 31 Pro­zent gegen­über 25 Pro­zent im Wes­ten. Auf der zwei­ten Füh­rungs­ebe­ne 46 Pro­zent im Osten gegen­über 40 Pro­zent im Westen.

Der Ost­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung, Chris­ti­an Hir­te (CDU), sag­te dem RND: „Der Osten braucht sich hin­ter dem Wes­ten nicht zu ver­ste­cken. Selbst wenn es nach wie vor Unter­schie­de bei den Löh­nen gibt, ist die Lebens­qua­li­tät in Ost­deutsch­land her­vor­ra­gend. Das hängt auch damit zusam­men, dass vie­le Lebens­hal­tungs­kos­ten im Osten nied­ri­ger sind als in West­deutsch­land.” Dies gel­te vor allem für die Wohn­kos­ten. Im Übri­gen gebe es inner­halb West­deutsch­lands eben­falls struk­tu­rel­le Unter­schie­de. So sei das durch­schnitt­li­che Ein­kom­men am Starn­ber­ger See etwa dop­pelt so hoch wie in Gel­sen­kir­chen. Hir­te füg­te hin­zu: „Es war im Osten immer ganz selbst­ver­ständ­lich, dass Frau­en berufs­tä­tig sind. Die klas­si­sche Allein­ver­die­ner-Ehe war und ist hier deut­lich sel­te­ner. Es freut mich, dass sich die­ser Umstand auch in einem höhe­ren Anteil von Frau­en in Füh­rungs­po­si­tio­nen nie­der­schlägt.” Wer den Fach­kräf­te­man­gel behe­ben wol­le, der kön­ne dies auch tun, indem er mehr Frau­en den Weg in den Beruf ebne, so der CDU-Poli­ti­ker. Dafür brau­che es auch adäqua­te Betreu­ungs­mög­lich­kei­ten für Kin­der. „Auch hier ist der Osten dem Wes­ten vor­aus. Es gibt in Ost­deutsch­land deut­lich mehr und kos­ten­güns­ti­ge­re Kita-Plät­ze als in West­deutsch­land”, so Hirte.

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