Luft­han­sa: Unter­neh­men hält Min­dest­preis-Vor­stoß für legitim

Lufthansa - Landebahn - Flughafen - Flugzeug Foto: Eine Lufthansa-Maschine, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Euro­pas größ­ter Air­line-Kon­zern Luft­han­sa zeigt Sym­pa­thien für den Vor­stoß von Olaf Scholz für Min­dest­prei­se bei Flugreisen.

„Wenn Min­dest­prei­se hei­ßen, dass Air­lines ihre Kos­ten decken müs­sen und nicht Phan­ta­sie­prei­se unter­halb der anfal­len­den Steu­ern und Gebüh­ren auf­ru­fen dür­fen, dann ist das legi­tim”, sag­te Luft­han­sa-Vor­stands­mit­glied Har­ry Hoh­meis­ter den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Diens­tag­aus­ga­ben).

Eine Ver­teue­rung des Flie­gens etwa durch Zusatz­steu­ern wäre dem Mana­ger zufol­ge aber gera­de jetzt in der Kri­se kon­tra­pro­duk­tiv. „Wir haben schon eine Luft­ver­kehrs­steu­er, die in nor­ma­len Zei­ten etwa eine Mil­li­ar­de Euro im Jahr für den Staats­haus­halt bringt”, sag­te Hoh­meis­ter. Die­ses Geld soll­te aus Sicht der Air­line für die Wei­ter­ent­wick­lung von nach­hal­ti­gem Kero­sin und neue Antriebs­tech­no­lo­gien ver­wen­det werden.

Zur Debat­te um ein mög­li­ches Ver­bot von Inlands- und Kurstre­cken­flü­gen sag­te Hoh­meis­ter, Luft­han­sa habe Inlands­flü­ge seit Jah­ren immer dort auf­ge­ge­ben, wo die Bahn kon­kur­renz­fä­hig ist. „Für bestimm­te län­ge­re Stre­cken und als Zubrin­ger für Lang­stre­cken­flü­ge blei­ben inner­deut­sche Flü­ge aber wich­tig für die Gesell­schaft und die deut­sche Wirt­schaft”, sag­te er den Fun­ke-Zei­tun­gen. „Und so lan­ge ein Flug­ha­fen wie Mün­chen kei­nen ICE Anschluss hat, gibt es noch viel zu tun beim Aus­bau der Bahninfrastruktur”.

Der inner­deut­sche Flug­ver­kehr sei vor der Coro­na­kri­se für weni­ger als 0,3 Pro­zent der deut­schen CO2-Emis­sio­nen ver­ant­wort­lich gewe­sen. „Und der Wert sinkt wei­ter mit jedem moder­nen Flug­zeug, das wir ein­flot­ten”. Auch der CO2-Aus­stoß der Lang­stre­cken­flot­te soll deut­lich sin­ken. „Wir haben gera­de zehn wei­te­re hoch­mo­der­ne Lang­stre­cken­flug­zeu­ge gekauft. Die ers­te Boe­ing 787 kommt schon im Win­ter”, sag­te Hoh­meis­ter. „Sol­che Flug­zeu­ge ver­brau­chen unglaub­li­che 30 Pro­zent weni­ger Kero­sin als die Vorgänger”.

Gene­rell sei der Kon­zern Vor­rei­ter bei der Redu­zie­rung der Aus­wir­kun­gen des Flie­gens aufs Kli­ma, sag­te das Vor­stands­mit­glied. „Wir waren die ers­ten, die ermög­licht haben, die Kli­ma­wir­kung des Flu­ges zu kom­pen­sie­ren. Wir erfor­schen mit Part­nern nach­hal­ti­ge Kraft­stof­fe. Wir rüs­ten unse­re Fracht­flug­zeu­ge mit Sharks­kin aus, einer neu­en Haut, die den Wind­wi­der­stand ver­rin­gert und Sprit spart. Wir sind glo­ba­ler Inno­va­ti­ons­trei­ber und wün­schen uns von der Poli­tik die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen dafür”.

Zudem kün­dig­te Hoh­meis­ter einen wei­te­ren Aus­bau der Koope­ra­ti­on mit der Deut­schen Bahn an. Erst kürz­lich hat­ten bei­de Kon­zer­ne mit­ge­teilt, dass sich Tickets bei­der Unter­neh­men jetzt bes­ser kom­bi­nie­ren las­sen und 22 deut­sche Städ­te per Luft­han­sa Express Rail an den Frank­fur­ter Flug­ha­fen ange­bun­den wer­den. Hoh­meis­ter: „Und das wer­den wir ausbauen”.

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