Mas­ken­pflicht: SPD dafür auf beleb­ten Stra­ßen und Plätzen

Mann - U-Bahn - Straßenbahn - Smartphone - Kopfhörer - Schutzmaske - Öffentlichkeit Foto: Mann mit Smartphone und Schutzmaske in einer U-Bahn, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der stei­gen­den Zahl der Coro­na-Infek­tio­nen for­dert die SPD-Bun­des­tags­frak­ti­on eine bun­des­wei­te Mas­ken­pflicht auf beleb­ten Stra­ßen und Plätzen.

„Die Ein­füh­rung einer bun­des­wei­ten Mas­ken­pflicht im öffent­li­chen Nah­ver­kehr und Ein­zel­han­del hat für Klar­heit gesorgt”, sag­te die gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin Sabi­ne Ditt­mer (SPD) der „Welt”. „Wir soll­ten nun auch bei ande­ren stark fre­quen­tier­ten öffent­li­chen Räu­men auf eine bun­des­ein­heit­li­che Mas­ken­pflicht set­zen”. Die­se Maß­nah­me set­ze die erfolg­rei­che Stra­te­gie strin­gent fort und sor­ge für mehr Sicherheit.

Vor der für Diens­tag geplan­ten Video­kon­fe­renz der Minis­ter­prä­si­den­ten mit Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) sprach sich Ditt­mar dafür aus, dass „wir uns wie­der stär­ker auf eine gemein­sa­me Stra­te­gie mit ver­gleich­ba­ren Regeln kon­zen­trie­ren”. Dies gel­te für die „Begren­zung pri­va­ter Ver­an­stal­tun­gen, eine bun­des­ein­heit­li­che und ver­bind­li­che Test­stra­te­gie und ein­heit­li­che Quarantäne-Strategien”.

Eben­falls für eine bun­des­weit ein­heit­li­che Ober­gren­ze für die Teil­neh­mer­zahl an pri­va­ten Fei­ern spricht sich die gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Uni­ons­frak­ti­on, Karin Maag (CDU), aus. „Maxi­mal 50 Teil­neh­mer hiel­te ich ange­sichts des der­zei­ti­gen Infek­ti­ons­ge­sche­hens für ange­mes­sen”, sag­te Maag. Wei­te­re gene­rel­le Ver­schär­fun­gen des Coro­na-Regel­werks sowie die von der SPD gefor­der­te ein­heit­li­che Mas­ken­pflicht lehnt Maag dage­gen ab: „Ent­spre­chen­de Maß­nah­men erfah­ren eine höhe­re Akzep­tanz, wenn sie auf loka­ler Ebe­ne ver­an­lasst werden”.

Ein Spre­cher des Ham­bur­ger Ers­ten Bür­ger­meis­ters Peter Tsch­ent­scher (SPD) sag­te dage­gen, dass die Han­se­stadt sich bei der Kon­fe­renz am Diens­tag für ein mög­lichst bun­des­ein­heit­li­ches Vor­ge­hen stark­ma­chen wer­de. Die Kon­fe­renz wer­de sich des­halb nicht mit „wei­te­ren Locke­run­gen” befas­sen, son­dern damit, „wie unter den besorg­nis­er­re­gen­den Infek­ti­ons­zah­len ein erneu­ter umfas­sen­der Lock­down ver­hin­dert wer­den kann”, sag­te Tsch­ent­schers Spre­cher Mar­cel Schweitzer.

Ham­burgs Bür­ger­meis­ter ist neben Bay­erns Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder (CSU) der ein­zi­ge Regie­rungs­chef, der per­sön­lich an der Kon­fe­renz im Kanz­ler­amt teil­neh­men will. Alle ande­ren Län­der­chefs sol­len per Video­über­tra­gung zuge­schal­tet werden.

Wie die SPD-Frak­ti­on for­dert auch die Lin­ke im Bun­des­tag eine Ver­ein­heit­li­chung der Coro­na-Regeln und eine Mas­ken­pflicht an beleb­ten Orten. „Es muss bun­des­ein­heit­lich fest­ge­legt wer­den, dass über­all dort Mas­ken zu tra­gen sind, wo der erfor­der­li­che Abstand nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann. Dies gilt auch für den öffent­li­chen Raum”, sag­te Lin­ke-Gesund­heits­exper­te Achim Kessler.

Der gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­cher der AfD-Frak­ti­on, Det­lev Span­gen­berg, sag­te dage­gen, dass sei­ne Par­tei wei­ter­hin „nicht von einer pan­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Trag­wei­te” aus­ge­he. „Wir hal­ten die aktu­el­len Maß­nah­men für völ­lig über­zo­gen, kon­tra­pro­duk­tiv und somit auch gefähr­lich für die Gesellschaft”.

Die Grü­nen-Frak­ti­on for­der­te Bun­des­re­gie­rung und Minis­ter­prä­si­den­ten auf, ihre Poli­tik vor allem bes­ser zu erklä­ren. „Wir sind an einem kri­ti­schen Punkt der Pan­de­mie ange­kom­men, an dem wir drin­gend eine ein­heit­li­che­re und ver­ständ­li­che­re Kom­mu­ni­ka­ti­on der Regeln benö­ti­gen. Bun­des­re­gie­rung und Minis­ter­prä­si­den­ten soll­ten den Men­schen nicht nur sagen, was zu tun ist, son­dern auch bes­ser erklä­ren, war­um etwas zu tun ist”, sag­te die gesund­heits­po­li­ti­sche Spre­che­rin Kor­du­la Schulz-Asche.

FDP-Gesund­heits­exper­te Micha­el Theu­rer sprach sich gegen wei­te­re kon­kre­te bun­des­po­li­ti­sche Vor­ga­ben zur Pan­de­mie-Bekämp­fung aus. „Die Regeln für pri­va­te und öffent­li­che Fei­ern müs­sen wei­ter­hin in der Hoheit der Län­der sein”.

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