NDR: Inten­dant sorgt sich um Unab­hän­gig­keit von ARD und ZDF

NDR - Satellitenschüssel - Fernseher - Dach Foto: NDR-Satellitenschüssel, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der NDR-Inten­dant Joa­chim Knuth sorgt sich um die Unab­hän­gig­keit von ARD und ZDF.

Das sag­te er der Wochen­zei­tung „Die Zeit”. In der Rund­funk­bei­trags­de­bat­te wirft er dem­nach Poli­ti­kern in Sach­sen-Anhalt eine „unzu­läs­si­ge Ver­qui­ckung von Kri­tik­punk­ten” vor. „Eini­gen Abge­ord­ne­ten gefällt das Pro­gramm nicht, des­halb stel­len sie die Rund­funk­bei­trä­ge infra­ge. Aber wenn wir damit anfan­gen, so etwas zu berück­sich­ti­gen, war es das mit unse­rer Unab­hän­gig­keit”, so Knuth.

Sach­sen-Anhalt hat­te im ver­gan­ge­nen Dezem­ber die geplan­te Erhö­hung des Bei­trags auf monat­lich 18,36 Euro gestoppt. „Wir kom­men in Teu­fels Küche, sobald der Ein­druck ent­steht: Nur wenn wir gefü­gig sind gegen­über Poli­ti­kern, bekom­men wir unser Geld”, sag­te Knuth wei­ter. „Die CDU befand sich an die­ser Stel­le in ungu­ter Gesell­schaft”, kri­ti­siert er mit Blick auf die AfD in Sach­sen-Anhalt, die eben­falls eine Erhö­hung ablehnt.

Sach­sen-Anhalts Medi­en­mi­nis­ter Rai­ner Robra ent­geg­ne­te, die CDU-Frak­ti­on habe ledig­lich Struk­tu­ren und Kos­ten kri­ti­siert: „Da sit­zen selbst­be­wuss­te Abge­ord­ne­te, die ihrem Gewis­sen und ihren Wäh­lern ver­pflich­tet sind. Die kann man nicht ein­fach zur Zustim­mung ver­gat­tern”, so der Minis­ter. Die AfD sei ledig­lich „Tritt­brett­fah­rer” in der Debatte.

Zur Kri­tik, die Öffent­lich-Recht­li­chen bemüh­ten sich zu wenig um Ein­spa­run­gen, sag­te Knuth: Die ARD habe beim Ers­ten schon vie­les gekürzt, etwa beim Etat für Sport­rech­te und Fil­me. „Aber wir kön­nen machen, was wir wol­len – es ist nie genug.” Von der Poli­tik ver­langt der NDR-Chef zu kon­kre­ti­sie­ren: „Was, bit­te schön, soll genau weg­fal­len?” Robra ant­wor­te­te: „Ich will zuge­ben: Bei der Neu­ge­stal­tung des Auf­trags sind wir als Bun­des­län­der in den ver­gan­ge­nen Jah­ren nicht beson­ders erfolg­reich gewe­sen. Es wäre unse­re Auf­ga­be, doch es ist schwer, sich unter 16 Län­dern zu einigen”.

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