NGG: Gewerk­schaft for­dert Ver­staat­li­chung von Autobahnraststätten

Rastplatz - Lichtenbusch Süd - Bonjour - Grenze Aachen - Belgien Foto: Sicht auf den Rastplatz Lichtenbusch Süd in Belgien (Grenze Aachen)

Die Gewerk­schaft Nah­rung-Genuss-Gast­stät­ten hat die Arbeits­be­din­gun­gen an deut­schen Auto­bahn­rast­stät­ten kri­ti­siert und for­dert wie­der eine Ver­staat­li­chung, da sie nur auf Pro­fit aus sind.

„Wäh­rend Rei­sen­de sogar für den Toi­let­ten­gang mit 70 Cent zur Kas­se gebe­ten wer­den, bekom­men die Beschäf­tig­ten nur den Min­dest­lohn und arbei­ten teils unter pre­kä­ren Bedin­gun­gen”, sag­te Moha­med Bou­dih, NGG-Lan­des­vor­sit­zen­der in Nord­rhein-West­fa­len, den Zei­tun­gen der Fun­ke-Medi­en­grup­pe (Sams­tag­aus­ga­ben). „Dazu gehö­ren feh­len­de Pau­sen, geprell­te Fei­er­tags­zu­schlä­ge, aber auch viel zu wenig Personal.”

Bou­dih for­dert, die Rast­stät­ten wie­der in staat­li­che Hand zurück­zu­füh­ren: „Spä­tes­tens mit dem Start der bun­des­ei­ge­nen Auto­bahn GmbH im Jahr 2021 soll­ten auch die Rast­stät­ten wie­der Teil des öffent­li­chen Ver­sor­gungs­net­zes wer­den.” Sie erfüll­ten einen zen­tra­len Versorgungsauftrag.

Seit der Pri­va­ti­sie­rung 1998 wer­den rund 400 Gast­stät­ten und 360 Tank­stel­len ent­lang der deut­schen Auto­bah­nen von Tank & Rast und deren Fran­chise­part­nern betrie­ben. Etwa 500 Mil­lio­nen Rei­sen­de nut­zen pro Jahr den Service.

Doch Tank & Rast ist aus Sicht des NGG-Gewerk­schaf­ters nur auf Pro­fit aus­ge­rich­tet. Das erziel­te Geld aus dem Pacht­sys­tem lan­de weder bei den Beschäf­tig­ten noch bei den Päch­tern, son­dern bei Tank & Rast, bemän­gelt Bou­dih. Teils müss­ten die Päch­ter sehr teu­re Lizen­zen erwirt­schaf­ten. „Das führt zu extre­men Prei­sen für die Auto­fah­rer und zur Lohn-Drü­cke­rei bei den Beschäf­tig­ten”, kri­ti­siert der NGG-Gewerkschafter.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.