Polen: Trä­nen­gas und Was­ser­wer­fer an weiß­rus­si­scher Grenze

Grenze - Flüchtlinge - November 2021 - Polen - Weißrussland Foto: Grenze Polen-Weißrussland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Pol­ni­sche Sicher­heits­kräf­te haben unmit­tel­bar an der Gren­ze zu Weiß­russ­land Was­ser­wer­fer und Trä­nen­gas eingesetzt.

Der Vor­fall ereig­ne­te sich am Grenz­über­gang Kuz­ni­ca. Pol­ni­sche Behör­den ver­brei­te­ten Bil­der, auf denen Stein­bro­cken zu sehen waren, die angeb­lich sei­tens der Migran­ten auf pol­ni­sche Beam­te gewor­fen wor­den sein sol­len. Dane­ben soll unter ande­rem auch mit Fla­schen und „Blend­gra­na­ten” geschmis­sen wor­den sein, berich­tet der Pol­ni­sche Rund­funk. Ein pol­ni­scher Poli­zist soll schwer ver­letzt wor­den sein, wie es hieß. Gleich­zei­tig sol­len die Migran­ten ver­sucht haben, die Grenz­ab­sper­rung zu durch­bre­chen. Weiß­russ­land pro­tes­tier­te unter­des­sen gegen das Vor­ge­hen Polens.

Was das pol­ni­sche Mili­tär an der Gren­ze ver­an­stal­te „ent­behrt jeder logi­schen Erklä­rung”, sag­te Weiß­russ­lands Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Wik­tor Chre­nin am Diens­tag. „Wir pla­nen eine ange­mes­se­ne Reak­ti­on auf ihre unan­ge­mes­se­nen Hand­lun­gen, um Span­nun­gen in der Regi­on abzu­bau­en und eine Kon­flikt­si­tua­ti­on zu ver­mei­den”, sag­te er.

An der Gren­ze zwi­schen Weiß­russ­land und Polen war­ten Tau­sen­de Migran­ten bei Tem­pe­ra­tu­ren um den Gefrier­punkt, die pol­ni­schen Sicher­heits­kräf­te haben einen Sta­chel­draht­zaun errich­tet und meh­re­re Men­schen kamen bereits ums Leben. In der Regel han­delt es sich im Men­schen aus dem Irak, aus Syri­en oder dem Jemen.

Deutsch­land und die EU wer­fen Lukaschen­ko vor, die Men­schen gezielt nach Weiß­russ­land ein­zu­flie­gen und an die EU-Außen­gren­ze zu brin­gen, um Ärger zu pro­vo­zie­ren. Erst am Mon­tag­abend hat­te Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) mit Lukaschen­ko tele­fo­niert. Außer diplo­ma­ti­schen Flos­keln wur­den über das Gespräch aber kei­ne Details bekannt. „Die Bun­des­kanz­le­rin und Herr Lukaschen­ko spra­chen über die schwie­ri­ge Situa­ti­on an der Gren­ze zwi­schen Bela­rus und der Euro­päi­schen Uni­on – ins­be­son­de­re über die Not­wen­dig­keit huma­ni­tä­rer Hil­fe für die dort befind­li­chen Flücht­lin­ge und Migran­ten”, sag­te Regie­rungs­spre­cher Stef­fen Sei­bert anschlie­ßend, die weiß­rus­si­schen Behör­den äußer­ten sich fast wortgleich.

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