Poli­tik: CDU lobt Inte­gra­ti­on von Flücht­lin­gen in den Arbeitsmarkt

Annette Widmann-Mauz - CDU - Integrationsbeauftragte Foto: Die Integrationsbeauftragte Annette Widmann-Mauz (CDU), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Zahl von Flücht­lin­gen aus Syri­en und Afgha­ni­stan, die in Deutsch­land einen Aus­bil­dungs­ver­trag abschlie­ßen, ist im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich gestiegen.

„Aus­bil­dung und Arbeits­platz sind ent­schei­dend für die Inte­gra­ti­on. Sie bedeu­ten nicht nur Brot­er­werb, son­dern sozia­les Mit­ein­an­der und Kon­takt” lob­te die Staats­mi­nis­te­rin für Inte­gra­ti­on im Bun­des­kanz­ler­amt, Annet­te Wid­mann-Mauz (CDU), die Ent­wick­lung in der „Welt”.

Das sei auch im Inter­es­se der Gesamt­ge­sell­schaft, „denn unse­re Wirt­schaft sucht hän­de­rin­gend nach Fach­kräf­ten”, so Wid­mann-Mauz. Achim Dercks, stell­ver­tre­ten­der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Deut­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges (DIHK), erklär­te: „Der Fach­kräf­te­man­gel ist in vie­len Berei­chen der Wirt­schaft deut­lich spürbar.”

Jähr­lich inves­tie­re die deut­sche Wirt­schaft rund 23 Mil­li­ar­den Euro in die Aus­bil­dung ihrer künf­ti­gen Fach­kräf­te. „Das finan­zi­el­le wie per­sön­li­che Enga­ge­ment ist beacht­lich; auch bei der Inte­gra­ti­on von Geflüch­te­ten, die nur in den sel­tens­ten Fäl­len ohne zusätz­li­ches Enga­ge­ment der Betrie­be funk­tio­niert”, sag­te Dercks der „Welt”.

Auch der Prä­si­dent des Zen­tral­ver­bands des Deut­schen Hand­werks (ZDH), Hans Peter Wolls­ei­fer, unter­strich die Not­wen­dig­keit von Aus­bil­dung und Arbeit im Inte­gra­ti­ons­pro­zess. Die Zahl von Flücht­lin­gen in der Aus­bil­dung im Hand­werk sei beson­ders gewach­sen: Aktu­ell erlern­ten 18.000 Men­schen aus den acht häu­figs­ten Asyl­zu­zugs­län­dern dort einen Beruf, 70 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Im Ver­gleich zu deut­schen Aus­zu­bil­den­den fal­le der Aus­bil­dungs­auf­wand deut­lich höher aus.

Zeit­auf­wen­dig sei etwa der Aus­gleich man­geln­der Sprach- und Fach­kennt­nis­se. „Um den Fach­kräf­te­be­darf zu decken, ist eine gesteu­er­te, am Arbeits­markt ori­en­tier­te Ein­wan­de­rung uner­läss­lich”, sag­te Wolls­ei­fer. Inte­gra­ti­ons-Staats­mi­nis­te­rin Wid­mann-Mauz for­der­te, „dass Aus­zu­bil­den­de schnell Zugang zu aus­bil­dungs­be­glei­ten­den Sprach- und För­der­an­ge­bo­ten erhal­ten, damit am Ende die Berufs­aus­bil­dung auch gelingt”. Zudem appel­lier­te sie, den Zugang von Frau­en zum Arbeits­markt zu ver­bes­sern – sie spiel­ten eine wich­ti­ge Rol­le bei der Inte­gra­ti­on in den Fami­li­en und in der Nachbarschaft.

Die Zahl der Aus­zu­bil­den­den ist in Deutsch­land im ver­gan­ge­nen Jahr zum zwei­ten Mal in Fol­ge gestie­gen. 2018 schlos­sen 521.900 Men­schen einen neu­en Aus­bil­dungs­ver­trag ab, 1,2 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Der größ­te Fak­tor, um die Nach­fra­ge der deut­schen Wirt­schaft nach Aus­zu­bil­den­den zu decken, waren Män­ner aus Syri­en und Afgha­ni­stan. Die Zahl ihrer Aus­bil­dungs­ver­trä­ge stieg um 14,8 Pro­zent auf 13.900. Bei den neu abge­schlos­se­nen Aus­bil­dungs­ver­trä­ge von Frau­en aus Syri­en und Afgha­ni­stan gab es einen Anstieg um über 800 auf 1.400.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.