Poli­tik: Euro­pa-Staats­mi­nis­ter will mehr Ein­satz für LGBTI-Rechte

Regenbogen-Fahne - Balkon Foto: Sicht auf eine Regenbogen-Fahne, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Staats­mi­nis­ter für Euro­pa im Aus­wär­ti­gen Amt und Kan­di­dat für den SPD-Vor­sitz, Micha­el Roth, for­dert mehr Enga­ge­ment für den Schutz von Schwu­len, Les­ben, Trans- und Intersexuellen. 

„Es geht nicht um Son­der­rech­te für LGBTI, son­dern um Men­schen­rech­te. Und die gel­ten immer und über­all”, sagt Roth der „Welt” (Frei­tag­aus­ga­be).

In mehr als 30 Län­dern sei­en gleich­ge­schlecht­li­che Bezie­hun­gen immer noch straf­bar, in eini­gen wer­de Homo­se­xua­li­tät mit lang­jäh­ri­gen Haft­stra­fen oder mit der Todes­stra­fe geahn­det. Dabei müs­se man auch über Dis­kri­mi­nie­run­gen in EU-Staa­ten wie Polen spre­chen, so Roth. Zwar kön­ne er Vor­ur­tei­le von Bevöl­ke­run­gen in eher kon­ser­va­ti­ven Gesell­schaf­ten, „die lan­ge unter einer alt­ba­cke­nen, auto­ri­tä­ren und furcht­bar spie­ßi­gen kom­mu­nis­ti­schen Dik­ta­tur gelit­ten haben”, ver­ste­hen. „Von Poli­ti­kern in die­sen Län­dern erwar­te ich aber, sich unmiss­ver­ständ­lich zu den euro­päi­schen Wer­ten zu bekennen.”

In der ver­gan­ge­nen Woche hat­te Roth, der zusam­men mit der frü­he­ren nord­rhein-west­fä­li­schen Fami­li­en­mi­nis­te­rin Chris­ti­na Kamp­mann für die SPD-Par­tei­spit­ze kan­di­diert, die E‑Mail eines angeb­li­chen SPD-Wäh­lers auf Twit­ter ver­öf­fent­licht. Die­ser wol­le „kei­nen Homo als Par­tei­chef” hieß es in dem Schrei­ben an den offen homo­se­xu­ell leben­den Poli­ti­ker. „Das ist kein Ein­zel­fall, ich erhal­te der­ar­ti­ge Post regel­mä­ßig”, sagt Roth. Solan­ge das kei­ne straf­ba­ren Inhal­te umfas­se, hake er es ab. „Aber ich woll­te mit der Ver­öf­fent­li­chung etwas illus­trie­ren. Was für uns zuwei­len in Sachen Gleich­stel­lung und Akzep­tanz selbst­ver­ständ­lich zu sein scheint, ist in Deutsch­land tat­säch­lich immer noch nicht selbstverständlich.”

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