Poli­tik: Kün­ast will Ver­kaufs­ver­bot für Ener­gy­drinks an Jugendliche

Renate Künast - Grüne-Politikerin - Mitglied des Deutschen Bundestages Foto: Grüne-Politikerin Renate Künast, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die ernäh­rungs­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on, Rena­te Kün­ast, will Kin­der und Jugend­li­che mit einem Ver­kaufs­ver­bot stär­ker vor den Gefah­ren von Ener­gy­drinks schützen.

„Die­se Drinks sind kei­ne Limo­na­den, son­dern für jeden zehn­ten Jugend­li­chen in Deutsch­land eine Gesund­heits­ge­fahr”, sag­te Kün­ast dem „Han­dels­blatt”. Eine Alters­be­schrän­kung sei das „wirk­sams­te Mit­tel”, um Kin­der und Jugend­li­che vor erheb­li­chen Risi­ken durch über­mä­ßi­gen Ener­gy­drink-Kon­sum zu schützen.

„Unter 16-Jäh­ri­ge soll­ten die­se Drinks nicht kau­fen dür­fen”, so die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin wei­ter. Der Bun­des­re­gie­rung warf Kün­ast Untä­tig­keit vor, nach­dem das Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung (BfR) Ende Mai vor den Gesund­heits­ri­si­ken durch das in den Geträn­ken ent­hal­te­ne Kof­fe­in gewarnt hatte.

Befra­gun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen bele­gen dem­nach, dass jeder Zehn­te zu bestimm­ten Gele­gen­hei­ten min­des­tens einen Liter Ener­gy­drink kon­su­miert. Bei eini­gen hät­ten sich dar­auf­hin mode­ra­te bis schwer­wie­gen­de Wir­kun­gen gezeigt wie Kurz­at­mig­keit, schwe­re Übel­keit, Angst­zu­stän­de oder unkon­trol­lier­tes Muskelzittern.

„Die Bun­des­re­gie­rung ver­harm­lost die gesund­heit­li­chen Gefah­ren durch Ener­gy­drinks”, sag­te Kün­ast dem „Han­dels­blatt”. Statt mit einer Alters­be­schrän­kung Jugend­li­che tat­säch­lich vor die­sen Gefah­ren zu schüt­zen, set­ze Bun­des­er­näh­rungs­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner (CDU) wei­ter­hin auf For­schung und Warn­hin­wei­se, so die Grü­nen-Poli­ti­ke­rin weiter.

Im Auf­trag des Minis­te­ri­ums führt das Robert-Koch-Insti­tut der­zeit eine „Daten­er­he­bung zur Kof­fe­in­auf­nah­me” bei Kin­dern und Jugend­li­chen durch. Der Bericht wer­de „in Kür­ze” ver­öf­fent­licht, dann kön­ne über die wei­te­ren Hand­lungs­op­tio­nen, etwa eine mög­li­che For­schungs­för­de­rung, ent­schie­den wer­den, erklär­te der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär Hans-Joa­chim Fuch­tel (CDU) auf eine Anfra­ge von Künast.

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