Poli­zei: Weni­ger Tote durch Dienst­waf­fen­ge­brauch der Polizei

Bundespolizei Düsseldorf - Düsseldorf Hauptbahnhof Foto: Bundespolizisten im Düsseldorfer Hauptbahnhof (Düsseldorf Stadtmitte)

Poli­zis­ten in Deutsch­land haben im ver­gan­ge­nen Jahr bei Ein­sät­zen elf Men­schen erschossen.

Im Jahr 2017 hat­te die Zahl noch bei 14 Toten gele­gen, berich­tet die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” unter Beru­fung auf eine eige­ne Daten­ab­fra­ge bei den Behör­den. Durch Dienst­waf­fen ver­letzt wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr zudem 35 Men­schen – nach 39 Ver­letz­ten im Jahr zuvor.

Nach einer Pha­se des kon­ti­nu­ier­li­chen leich­ten Anstiegs ist die Zahl der Toten und Ver­letz­ten nun wie­der auf das Niveau von 2016 gesun­ken, als eben­falls elf Men­schen durch Poli­zei­schüs­se star­ben und 28 ver­letzt wur­den. 2015 waren es zehn Tote gewe­sen, im Jahr davor sie­ben Tote. Seit Jah­ren lie­gen die Zah­len auf ver­gleichs­wei­se nied­ri­gem Niveau.

Berück­sich­tigt man, dass rund 300.000 Beschäf­tig­te bei der Poli­zei in Bund und Län­dern arbei­ten und davon rund 260.000 „voll­zie­hen­de Kräf­te” sind, so ist der Schuss­waf­fen­ge­brauch in Deutsch­land eher die Aus­nah­me. Im ver­gan­ge­nen Jahr schos­sen Poli­zis­ten ins­ge­samt 85-mal auf Men­schen – sta­tis­tisch gese­hen also alle 4,3 Tage einmal.

Die Mehr­zahl der Todes­fäl­le geht nach Anga­ben der Lan­des­be­hör­den in der Regel auf Not­wehr oder Not­hil­fe zurück: Die Beam­ten schos­sen also, um sich selbst zu schüt­zen oder ande­ren Men­schen in Lebens­ge­fahr zu helfen.

Der stell­ver­tre­ten­de Bun­des­vor­sit­zen­de der Gewerk­schaft der Poli­zei (GdP), Jörg Radek, sieht die Zah­len als Beleg dafür, dass die dees­ka­lie­ren­de Stra­te­gie der Poli­zei wirkt. Radek sag­te der „NOZ”: „Das Wort ist das wich­tigs­te Ein­satz­mit­tel einer Poli­zis­tin und eines Poli­zis­ten” – und eben nicht die Waf­fe. Der Gewerk­schaf­ter erklär­te zudem: „Es ist umso bemer­kens­wer­ter, dass der poli­zei­li­che Schuss­waf­fen­ge­brauch in etwa sta­bil bleibt, wäh­rend die Zahl der tät­li­chen Angrif­fe auf unse­re Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen seit Jah­ren zunimmt.”.

In den aller­meis­ten Fäl­len schos­sen Poli­zis­ten auch im ver­gan­ge­nen Jahr, um gefähr­li­che, kran­ke oder ver­letz­te Tie­re zu töten. Nach den vor­läu­fi­gen Zah­len grif­fen Beam­te 2018 ins­ge­samt 13.830-mal zur Dienst­waf­fe, davon in 98,7 Pro­zent der Fäl­le, um auf Tie­re zu schießen.

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