Daten­schutz: Poli­zis­ten miss­brau­chen Daten­ban­ken für pri­va­te Zwecke

Polizisten - Uniformen - Polizei - Auto - Ampeln - Straße - Männer Foto: Sicht auf Polizisten, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Deut­sche Poli­zis­ten miss­brau­chen dienst­li­che Daten­ban­ken häu­fi­ger als bis­lang bekannt für pri­va­te Zwecke.

Das ergab eine Umfra­ge des „Spie­gel” unter den Daten­schutz­be­auf­trag­ten des Bun­des und der Län­der sowie in den Innen­mi­nis­te­ri­en. Von Anfang 2018 an sei­en min­des­tens 158 Ver­fah­ren gegen Beam­te gelau­fen, weil sie rechts­wid­rig in Dienst­com­pu­tern geschnüf­felt haben sollen.

In min­des­tens 52 Fäl­len hät­ten die Behör­den Geld­bu­ßen ver­hängt. „Die Sys­te­me wer­den immer wie­der miss­braucht, um Nach­barn, Fami­li­en­mit­glie­der oder Kol­le­gen aus­zu­spio­nie­ren”, sag­te die Ber­li­ner Daten­schutz­be­auf­trag­te Maja Smolt­c­zyk dem „Spie­gel”. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern sei ein Beam­ter auf­ge­fal­len, der nach einer Sexu­al­straf­tat der 13 Jah­re alten Beglei­te­rin einer Zeu­gin „sexu­el­le Avan­cen” gemacht habe, heißt es im Bericht des Daten­schutz­be­auf­trag­ten, über den das Nach­rich­ten­ma­ga­zin berichtet.

In Hes­sen hät­ten wohl Beam­te des 1. Frank­fur­ter Poli­zei­re­viers die Adres­se einer bekann­ten Straf­ver­tei­di­ge­rin abge­fragt, die dar­auf­hin Droh­fa­xe erhal­ten habe. Das dor­ti­ge Innen­mi­nis­te­ri­um über­wa­che die Zugrif­fe daher nun stich­pro­ben­ar­tig, berich­tet der „Spie­gel”. Jede 200. Abfra­ge im Sys­tem müs­sen die Poli­zis­ten schrift­lich begründen.

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