Real: Beschäf­tig­te fürch­ten Lohn­dum­ping bei Edeka-Übernahme

EDEKA Wodarz Getränkemarkt - Köln-Flittard Foto: EDEKA Wodarz Getränkemarkt (Köln-Flittard)

Ver­di fürch­tet, dass die Super­markt­ket­te Ede­ka bei der Über­nah­me von 44 Märk­ten des Kon­kur­ren­ten Real die Gehäl­ter drü­cken könnte.

„Anders als Kauf­land hat uns Ede­ka bis­her weder zuge­sagt, alle Real-Beschäf­tig­ten zu über­neh­men, noch ihre Löh­ne und Son­der­zah­lun­gen kon­stant zu hal­ten oder sie gar nach Flä­chen­ta­rif­ver­trag für den Ein­zel­han­del zu bezah­len”, sag­te der zustän­di­ge Ver­di-Fach­lei­ter Orhan Akman dem „Spie­gel”. Das deu­te dar­auf hin, dass Ede­ka ver­su­chen wer­de, das Ver­gü­tungs­ni­veau der Real-Mit­ar­bei­ter abzusenken.

Nach dem Gesetz muss ein Erwer­ber zwar beim Ver­kauf einer Fir­ma die bestehen­den Arbeits­ver­trä­ge über­neh­men, die­se Klau­sel kann jedoch unter Umstän­den unter­lau­fen wer­den. Akman befürch­tet, dass Ede­ka genau das pla­ne. Das leg­ten die Erfah­run­gen, die man mit der Ket­te gesam­melt habe, nahe. Auch habe sich der Markt­füh­rer bis­lang nicht zu den Betriebs­rä­ten der Real-Märk­te bekannt.

Wett­be­wer­ber Kauf­land, der 92 ehe­ma­li­ge Real-Filia­len über­nimmt, hat­te der Gewerk­schaft dage­gen schon im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber zuge­sagt, sich an die bestehen­den Stan­dards zu halten.

Nach eige­nen Anga­ben plant Ede­ka, die Real-Märk­te an selbst­stän­di­ge Kauf­leu­te aus­zu­glie­dern und nicht durch die Kon­zern­zen­tra­le zu füh­ren. Nach dem „Spie­gel” vor­lie­gen­den Arbeits­ver­trä­gen zah­len die­se jedoch mit­un­ter deut­lich schlech­ter als die Zen­tra­le. Ede­ka woll­te sich unter Ver­weis auf das noch lau­fen­de Kar­tell­amts­ver­fah­ren zu Tarif­de­tails nicht äußern.

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