RKI: Für Coro­na-Inzi­denz­stra­te­gie in Schalt­kon­fe­renz geworben

Corona-Warn-App - Kontaktverfolgung - Infizierung - Smartphone - Android Foto: Corona-Warn-App vom Robert Koch-Institut, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Lothar Wie­ler – Chef des Robert-Koch-Insti­tuts – hält an einer Nied­rig-Inzi­denz-Stra­te­gie fest.

Am Mon­tag kam es bei einer Schalt­kon­fe­renz zwi­schen Kanz­ler­amts­chef Hel­ge Braun, Lothar Wie­ler sowie den Chefs der Staats­kanz­lei­en der Län­der zu einer Dis­kus­si­on über den Umgang mit stei­gen­den Infek­ti­ons­zah­len, berich­tet die „Bild-Zei­tung” (Mitt­woch­aus­ga­be). Wie­ler prä­sen­tier­te dabei ein Papier, in dem er sich dafür aus­sprach, wei­ter an der Inzi­denz als „Leit­in­di­ka­tor” für die Pan­de­mie fest­zu­hal­ten. Dar­in heißt es: „Die vier­te Wel­le hat begon­nen”. Außer­dem habe Prä­ven­ti­on „wei­ter­hin die höchs­te Prio­ri­tät (=nied­ri­ge Inzi­denz)”, heißt es im Papier. Damit wider­spricht Wie­ler auch Gesund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn, der vor eini­gen Wochen erklärt hat­te, dass der Inzi­denz­wert an Aus­sa­ge­kraft verliere.

Die „Bild” schreibt wei­ter, die Län­der­ver­tre­ter sei­en mit die­sem Kurs über­wie­gend nicht ein­ver­stan­den gewe­sen. Teil­neh­mer spra­chen sich dage­gen aus, die Inzi­denz wei­ter als wich­tigs­ten Maß­stab für die Coro­na-Maß­nah­men zu betrach­ten. Braun erklär­te die Fra­ge, wel­che Bedeu­tung die Inzi­denz künf­tig haben soll, zur Rich­tungs­ent­schei­dung. Bund und Län­der soll­ten bis zur nächs­ten Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz am 10. August 2021 ent­schei­den, ob sie aus­schließ­lich dem Ziel fol­gen, eine Über­las­tung des Gesund­heits­sys­tems zu ver­hin­dern – oder ob sie anstre­ben, die Nach­ver­fol­gung der Coro­na-Infek­tio­nen sicher­zu­stel­len und somit die Inzi­denz nied­rig zu halten.

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