Russ­land: Land dreht nun auch Nie­der­lan­den den Gas­hahn zu

Amsterdam - Wasserstraße - Hauptstadt - Niederlande Foto: Wasserstraße in Amsterdam (Niederlande), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der rus­si­sche Ener­gie­kon­zern Gaz­prom will die Gas-Lie­fe­run­gen an den nie­der­län­di­schen Ver­sor­ger Gas­Ter­ra ab Diens­tag einstellen.

Gas­Ter­ra habe ent­schie­den, „den ein­sei­ti­gen Zah­lungs­an­for­de­run­gen von Gaz­prom nicht nach­zu­kom­men”, teil­te das Unter­neh­men am Mon­tag mit. Gemeint ist damit das Ende März her­aus­ge­ge­be­ne Dekret von Russ­lands Prä­si­dent Putin, wonach Gas in Rubel bezahlt wer­den muss. Wer in Russ­land Gas kau­fen will, müss­te dem­nach sowohl ein Euro- als auch ein Rubel­kon­to bei der Gaz­prom­bank in Mos­kau eröff­nen. „Gas­Ter­ra wird sich den Zah­lungs­for­de­run­gen von Gaz­prom nicht anschlie­ßen. Dies liegt dar­an, dass dies zu einem Ver­stoß gegen die von der EU ver­häng­ten Sank­tio­nen füh­ren wür­de, und auch dar­an, dass mit dem erfor­der­li­chen Zah­lungs­weg zu vie­le finan­zi­el­le und ope­ra­ti­ve Risi­ken ver­bun­den sind”.

Ins­be­son­de­re die Eröff­nung von Kon­ten in Mos­kau nach rus­si­schem Recht und deren Kon­trol­le durch das rus­si­sche Regime stell­ten ein „zu gro­ßes Risi­ko” für das Gro­nin­ger Unter­neh­men dar. Die Ein­stel­lung der Lie­fe­rung durch Gaz­prom bedeu­te, dass bis zum 1. Okto­ber 2022, dem Datum des Ver­trags­en­des, etwa zwei Mil­li­ar­den Kubik­me­ter ver­trag­lich ver­ein­bar­tes Gas nicht gelie­fert wer­den. Gas­Ter­ra habe dem vor­ge­grif­fen, indem es Gas von ande­ren Anbie­tern zuge­kauft habe, so das nie­der­län­di­sche Unter­neh­men. Es ist noch nicht abseh­bar, wie sich der Ver­sor­gungs­aus­fall auf die Ange­bots- und Nach­fra­ge­si­tua­ti­on aus­wir­ken wer­de. Gas­Ter­ra gehört teil­wei­se dem nie­der­län­di­schen Staat, aber auch den Ener­gie­kon­zer­nen Esso und Shell.

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