Russland stellt die Stromlieferungen an Finnland am Samstag ein.
Das teilte der Energiekonzern RAO Nordic am Freitag mit, der zwar seinen Sitz in Helsinki hat, aber vollständig in russischem Eigentum ist. Als Grund nannte das Unternehmen, dass bereits für die Mengen, die seit dem 6. Mai an der Strombörse verkauft wurden, „die Gelder unserem Bankkonto noch nicht gutgeschrieben wurden”. Diese Situation sei „außergewöhnlich und trat zum ersten Mal in über zwanzig Jahren unserer Handelsgeschichte auf”, hieß es in der Mitteilung. Leider sei RAO Nordic aufgrund der fehlenden Einnahmen nicht in der Lage, Zahlungen für den importierten Strom aus Russland zu leisten. „Daher sind wir gezwungen, den Stromimport ab dem 14. Mai auszusetzen”. Man hoffe, dass sich die Situation bald verbessere und der Stromhandel mit Russland wieder aufgenommen werden könne.
Erst am Vortag hatten der finnische Präsident Sauli Niinistö und Ministerpräsidentin Sanna Marin bekannt gegeben, dass sie einen NATO-Beitritt ihres Landes offiziell befürworten. Beide veröffentlichten am Donnerstag eine entsprechende gemeinsame Erklärung. Russland betrachtet eine NATO-Mitgliedschaft Finnlands als Bedrohung.