Sach­sen-Anhalt: For­scher for­dern Zuwan­de­rung gegen Überalterung

Alter Mann - Rentner - Junge Frau - Öffentlichkeit - Park - Sitzbank - Blumen Foto: Renter und eine junge Frau auf einer Sitzbank, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der zuneh­men­den Über­al­te­rung in Sach­sen-Anhalt for­dern Wis­sen­schaft­ler drin­gend, auf Zuwan­de­rung aus dem Aus­land zu setzen.

Das berich­tet die „Mit­tel­deut­sche Zei­tung” unter Beru­fung auf eine neue Stu­die des Leib­nitz-Insti­tuts für Län­der­kun­de in Leip­zig. So sol­len vor allem länd­li­che Regio­nen vor dem wei­te­ren Nie­der­gang bewahrt werden.

„Eine demo­gra­fi­sche Sta­bi­li­sie­rung Sach­sen-Anhalts” kön­ne nur durch „ver­stärk­te Zu- oder Rück­wan­de­rung aus dem übri­gen Bun­des­ge­biet und dem Aus­land erreicht wer­den”, erklä­ren die Wis­sen­schaft­ler des Leib­nitz-Insti­tuts. „Rea­lis­tisch betrach­tet” lie­ge das größ­te unge­nutz­te Poten­zi­al in der inter­na­tio­na­len Zuwan­de­rung. Die Stu­die ent­stand im Auf­trag des Minis­te­ri­ums für Lan­des­ent­wick­lung unter Tho­mas Webel (CDU). Die bis­her nicht öffent­lich bekann­ten Ergeb­nis­se sol­len bald im Land­tag bespro­chen werden.

Grü­nen-Frak­ti­ons­chefin Cor­ne­lia Lüd­de­mann schloss sich auf Anfra­ge der Zei­tung der For­de­rung der Wis­sen­schaft­ler an: „Sach­sen-Anhalt braucht einen Mas­ter­plan, Migra­ti­on muss Chef­sa­che in der Staats­kanz­lei wer­den.” Ihr Ein­druck sei, „dass vie­le Daten und Fak­ten zur Migra­ti­on immer noch auf der unte­ren Regie­rungs­ebe­ne gehal­ten wer­den”. Bis­he­ri­ge Inte­gra­ti­ons­an­ge­bo­te sei­en eher klein­tei­lig und Stück­werk. Das Minis­te­ri­um teil­te mit, die Ergeb­nis­se wür­den geprüft.

Ange­sichts der dro­hen­den Über­al­te­rung der Bevöl­ke­rung war­nen die Wis­sen­schaft­ler vor einem „bun­des­po­li­ti­schen Bedeu­tungs­ver­lust” Sach­sen-Anhalts. Es droh­ten auch höhe­re Sozi­al­aus­ga­ben und ein Fach­kräf­te­man­gel, „der die Wett­be­werbs­fä­hig­keit klei­ner und mit­tel­stän­di­scher Unter­neh­men gefähr­den könnte”.

Die Stu­die stellt auch der Lan­des­re­gie­rung ein kri­ti­sches Zeug­nis aus. Dem­nach wol­len Zuwan­de­rer vor allem aus zwei Grün­den nicht nach Sach­sen-Anhalt zie­hen: Auf­grund ver­gleichs­wei­se schlecht bezahl­ter Arbeits­plät­ze und Ableh­nung gegen­über Zuwan­de­rern bis hin zur Frem­den­feind­lich­keit in Tei­len der Bevöl­ke­rung. Es sei auch Auf­ga­be der Poli­tik, die „Not­wen­dig­keit inter­na­tio­na­ler Zuwan­de­rung zu erklä­ren, Vor­ur­tei­le und Vor­be­hal­te zu ent­kräf­ten”, so die Forscher.

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