Schu­len: Leh­rer­ver­bän­de mah­nen zur Vor­sicht bei Öffnungen

Schultor - Schloss - Kette - Schulhof - Schule - Türklinke - Türgriff - Schulgelände Foto: Abgeschlossenes Schultor, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Leh­rer­ver­bän­de und Gewerk­schaf­ten mah­nen vor der Sit­zung von Kanz­le­rin und Minis­ter­prä­si­den­ten zur Vorsicht.

„Gera­de ange­sichts der schwer kal­ku­lier­ba­ren Gefah­ren durch die Virus­mu­ta­ti­on müs­sen wir bei der Öff­nung der Schu­len vor­sich­tig vor­ge­hen”, sag­te der Prä­si­dent des Deut­schen Leh­rer­ver­ban­des, Heinz-Peter Mei­din­ger, dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Mitt­woch­aus­ga­ben). „Ich emp­feh­le: Lie­ber noch ein, zwei Wochen war­ten als zu früh zu viel zu ris­kie­ren”. Für die Schul­öff­nun­gen brau­che man einen nach­voll­zieh­ba­ren Plan mit fes­ten Kri­te­ri­en, was bei wel­cher Inzi­denz pas­sie­ren soll­te. „Ich appel­lie­re an die Minis­ter­prä­si­den­ten und die Kanz­le­rin die­sen Plan end­lich zu lie­fern”, so der Lehrerverbands-Präsident.

Neben den Abschluss­klas­sen müss­ten die beson­ders jun­gen Schü­ler als ers­te zurück in die Schu­len. „Wenn mög­lich, soll­ten wir Schü­ler, die zu Hau­se beson­ders schlecht geför­dert wer­den kön­nen, beson­ders schnell in den Wech­sel­un­ter­richt zurück­ho­len.” Der Vor­sit­zen­de des Ver­ban­des Bil­dung und Erzie­hung, Udo Beck­mann, sag­te dem RND: „Wir sehen, dass es eine hohe Prio­ri­tät hat, die Schu­len wie­der zu öff­nen. Das kann aber nur dort pas­sie­ren, wo die Inzi­denz­wer­te es zulas­sen und der Gesund­heits­schutz gesi­chert ist.” Es sei allen klar, „dass die Schu­len nicht ab dem 15. Febru­ar 2021 wie­der in den Nor­mal­be­trieb gehen können”.

Ein gro­ßes Fra­ge­zei­chen blei­be auch, wie die Virus­mu­ta­tio­nen das Infek­ti­ons­ge­sche­hen wei­ter beein­flus­sen wer­den. „Eine Situa­ti­on wie in Groß­bri­tan­ni­en, wo die Öff­nung der Schu­len zu einem schlag­ar­ti­gen Anstieg der Neu­in­fek­ti­ons­zah­len führ­te und in der Kon­se­quenz erneu­te Schul­schlie­ßun­gen nach sich zie­hen wür­de, gilt es unbe­dingt zu ver­mei­den”, warn­te er. „Denk­bar wären daher nur vor­sich­ti­ge Öff­nungs­schrit­te für ers­te und zwei­te Klas­sen, die eng eva­lu­iert wer­den und von einer deut­li­chen Aus­wei­tung der Test­stra­te­gie sowie einer ver­bes­ser­ten Impf­stra­te­gie für die Lehr­kräf­te beglei­tet wer­den müs­sen”, sag­te Beck­mann. Erst dann kön­ne über wei­te­re Schrit­te nach­ge­dacht werden.