Letzten Donnerstag wurden die zentrale Abschlussprüfungen für das Fach Englisch geschrieben. Dabei wurde die Prüfung von sehr vielen als zu schwer empfunden. Nun lenkt das Schulministerium ein.
In komplett Nordrhein-Westfalen wurde am 18. Mai 2017 die zentrale Abschlussprüfung für das Fach Englisch geschrieben. Die Prüfung ist mit einem Hör- und Leseverstehen aufgebaut, mit anschließender Wortschatz-Überprüfung. Zum Schluss muss man noch anhand eines Textes ein Freitext (in englisch) schreiben.
Die komplette Prüfung wurde aber von sehr vielen Prüflingen, sowie von den Lehrern und Eltern als viel zu schwer empfunden. Aufgrund dessen hatte auch ein Schüler eine Petition ins Leben gerufen, welche eine Neuauflage forderte.
Ich persönlich hatte an diesem Tag auch die Prüfung geschrieben gehabt und kann die Kritik nachvollziehen. Mein Englisch ist jetzt nicht super schlecht, aber auch nicht super gut. Dennoch hatte ich massive Probleme damit, allein den Teil mit dem Hörverstehen zu absolvieren. In einem Podcast war der Sprecher ziemlich am nuscheln (und schallte auch noch, aufgrund der Halle, wo der Podcast aufgenommen wurde) und der andere Podcast war auch ziemlich schwer zu verstehen, weil dort eine Person im afroamerikanisches Englisch gesprochen hatte und unterlegt mit einer Musik war.
Der abschließende Text, wo man ein Freitext anhand vorgegebener Aufgaben absolvieren musste, war auch ziemlich schwierig. Denn dort musste man nicht nur mehrere Personen auseinander halten, um die Geschichte zu verstehen (eher weniger das Problem), sondern es kamen dort auch viele unbekannte Vokabeln vor, die man weder in der Vergangenheit irgendwo gelernt bekommen hatte, geschweige irgendwie geläufige Begriffe waren.
Alles in Allem war die Prüfung daher eine reine Katastrophe. Das fand nicht nur ich so, sondern wohl auch mehr als 45.000 andere Schüler, die eine Petition online unterschrieben haben, mit der Forderung, eine Neuauflage zu kreieren. Zudem empfunden die Lehrkräfte, Eltern und auch Menschen, die Englisch als Muttersprache haben, die Prüfung als viel zu schwer, zum Teil auch nicht lösbar.
Nun gab das Schulministerium NRW per Pressemitteilung heute bekannt, dass unter gewissen Voraussetzungen die Prüfung wiederholt werden kann. Zuerst einmal haben aber die Lehrkräfte, die die Prüfung korrigieren, einen erhöhten Bewertungsspielraum. Außerdem erhält man Bonuspunkte, wenn man das Hörenverstehen erfolgreich gelöst hat, um den restlichen Teil zu kompensieren. Dazu wurde die Notentabelle entsprechend angepasst.
Möchte man – trotz des geänderten Bewertungsschemas – die Klausur wiederholen, kann mit Rücksprache der Lehrkraft am regulären Nachschreibe-Termin die Klausur nachschreiben. Der Nachschreibe-Termin ist für diejenigen, die die eigentliche Prüfung nicht schreiben konnten, aufgrund von Krankheit und/oder ähnliches. Natürlich ist die Nachschreibe-Klausur nicht dieselbe Klausur, sondern eine komplett Andere. Wer der Meinung ist, dass trotz des neuen Bewertungsspielraums die Klausur schlecht ausfallen wird, kann mit Rücksprache der Lehrkraft sie wiederholen, wenn man die Lehrkraft es zulässt.
Ich in meinem Fall werde auf jeden Fall die Nachschreibe-Klausur in Anspruch nehmen, mit der Hoffnung, dass sie nicht schwerer ist, als die „reguläre” Prüfung. Zwar bekomme ich vorher nicht die Benotung der regulären Prüfung mitgeteilt, aber die Nachschreibe-Klausur kann eigentlich in meinem Fall nur besser ausfallen.
Kurz zusammengefasst: Wer der Meinung ist, dass die Benotung – trotz neuem Bewertungsbogen – schlecht ausfallen wird, kann in Rücksprache der entsprechenden Lehrkraft die Nachschreibe-Klausur schreiben, womit die vergangene Prüfung (am Donnerstag) nicht mehr gewertet wird. Man bekommt aber vorher nicht die Benotung der Prüfung vom Donnerstag mitgeteilt, um abschätzen zu können, ob sich das Nachschreiben lohnen würde oder nicht.