Sicher­heit: Extre­me Sturm­flut beträ­fe Mil­lio­nen Deutsche

Deutschlandflagge - Reichstagsgebäude - Deutscher Bundestag - Parlament - Berlin Foto: Deutschlandflagge vor dem Reichstagsgebäude (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Von einer extre­men Sturm­flut wären an den deut­schen Küs­ten mehr als zwei Mil­lio­nen Men­schen betroffen.

Das geht aus der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Anfra­ge der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on her­vor, über wel­che die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” berich­tet. Die Anga­ben bezie­hen sich auf sel­te­ne oder extre­me Hoch­was­ser, bei denen Schutz­an­la­gen wie Dei­che an ihre Gren­zen kommen.

Als sel­ten gilt laut Bun­des­re­gie­rung ein Hoch­was­ser, das alle 200 Jah­re oder sel­te­ner auf­tre­ten könn­te. Kommt es zu einer sol­chen Sturm­flut, leb­ten allein in Nie­der­sach­sen 1,1 Mil­lio­nen Men­schen in mög­li­cher­wei­se betrof­fe­nen Über­flu­tungs­ge­bie­ten. Aber auch in den Stadt­staa­ten Bre­men (513.259) und Ham­burg (327.000) wären gro­ße Tei­le der Bevöl­ke­rung mög­li­cher­wei­se gefähr­det, heißt es in der Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung. An der Nord­see­küs­te Schles­wig-Hol­steins wären es 76.600 Men­schen, an der Ost­see­küs­te des Bun­des­lan­des im Fal­le eines sol­chen Ereig­nis­ses 20.900. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern wäre von 68.100 Betrof­fe­nen aus­zu­ge­hen, heißt es in der Ant­wort des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums weiter.

Die Bun­des­re­gie­rung geht davon aus, dass es im Zuge des Kli­ma­wan­dels nicht häu­fi­ger zu Sturm­flu­ten kom­men wer­de. Aller­dings wer­den die­se künf­tig auf­grund des ins­ge­samt stei­gen­den Mee­res­spie­gels wohl höher aus­fal­len. Bei den Vor­her­sa­gen stützt sich die Bun­des­re­gie­rung auf Anga­ben des Welt­kli­ma­ra­tes. Der wird dem­nächst sei­ne über­ar­bei­te­ten Ein­schät­zun­gen zum Anstieg der Mee­re ver­öf­fent­li­chen. Davon wol­le die Regie­rung abhän­gig machen, ob sie ihre Aus­ga­ben für den Küs­ten­schutz stei­gert, der eigent­lich Sache der Bun­des­län­der ist. Für beson­ders dring­li­che Maß­nah­men stellt der Bund aber jähr­lich 25 Mil­lio­nen Euro als Finanz­hil­fen zur Verfügung.

Auf Basis der neu­en Ein­schät­zun­gen des Welt­kli­ma­ra­tes wer­de „zu bera­ten sein, ob die durch den Bund bereit­ge­stell­ten Finanz­mit­tel für Küs­ten­schutz­maß­nah­men” aus­reich­ten, heißt es in der Ant­wort des Umwelt­mi­nis­te­ri­ums. „Der Bund muss die Län­der bei ihren Anstren­gun­gen für bes­se­ren Schutz gegen Hoch­was­ser stär­ker unter­stüt­zen. Denn die bis­he­ri­gen Plä­ne für den Küs­ten­schutz rei­chen aller Vor­aus­sicht nach nicht aus”, sag­te Julia Ver­lin­den, umwelt­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Grü­nen-Bun­des­tags­frak­ti­on, der „Neu­en Osna­brü­cker Zeitung”.

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