Sicher­heit: NRW-Innen­mi­nis­ter will Kri­mi­nal­po­li­zei verstärken

Herbert Reul - CDU-Politiker - Innenminister Nordrhein-Westfalen Foto: NRW-Innenminister Herbert Reul, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nord­rhein-West­fa­lens Innen­mi­nis­ter Her­bert Reul (CDU) will die Kri­mi­nal­po­li­zei ver­stär­ken. Beson­ders Talen­tier­te sol­len auch direkt zur Kri­mi­nal­po­li­zei wech­seln können.

„Kom­mis­sar­an­wär­ter mit beson­de­ren Talen­ten sol­len die Mög­lich­keit erhal­ten, direkt nach der drei­jäh­ri­gen Aus­bil­dung zur Kri­po wech­seln zu kön­nen”, sag­te Reul dem „Köl­ner Stadt-Anzei­ger”. Die „Ermitt­lungs­pan­nen im Fall Lüg­de” hät­ten gezeigt, dass es bei der Kri­po „Hand­lungs­be­darf” gebe. „Des­we­gen haben wir uns jetzt für die­sen prag­ma­ti­schen Weg ent­schie­den”, so der CDU-Poli­ti­ker weiter.

Bei der nord­rhein-west­fä­li­schen Poli­zei sind der­zeit rund 40.000 Beam­te ein­ge­setzt, davon arbei­ten rund 8.500 bei der Kri­po. „Die Spe­zia­lis­ten, die wir haben, sind im Durch­schnitt zu alt”, so der nord­rhein-west­fä­li­sche Innen­mi­nis­ter. Gleich­zei­tig gebe es bei den 2.500 Poli­zei-Stu­den­ten, die jähr­lich ein­ge­stellt wür­den, „unheim­lich viel Wis­sen”, das nicht abge­ru­fen wer­de, sag­te Reul. Die­se Talen­te sol­len nun ermit­telt und für die Kri­po beschleu­nigt erschlos­sen werden.

Nor­ma­ler­wei­se müs­sen die Kom­mis­sar­an­wär­ter nach der Aus­bil­dung min­des­tens ein Jahr im Wach- und Wech­sel­dienst arbei­ten. Dann steht in vie­len Behör­den eine zwei­jäh­ri­ge Dienst­zeit bei der Bereit­schafts­po­li­zei an. Oft kön­nen die Beam­ten erst sie­ben Jah­re nach ihrem Dienst­ein­tritt bei der Poli­zei eine Kri­po-Lauf­bahn einschlagen.

Das Pro­gramm „Spe­zia­lis­ten zu Poli­zis­ten” ist zunächst auf die Jah­re 2020 bis 2023 beschränkt. „Wir begrü­ßen den Vor­stoß, Spe­zia­lis­ten schnel­ler zur Kri­po zu brin­gen”, sag­te der Bun­des­vor­sit­zen­de des Bun­des Deut­scher Kri­mi­nal­be­am­ter (BDK), Sebas­ti­an Fied­ler, dem „Köl­ner Stadt-Anzeiger”.

Gleich­wohl gehen dem BDK die Plä­ne nicht weit genug. Im Kern han­de­le es sich „um eine Mischung aus sinn­vol­len, zag­haf­ten Schrit­ten und Sym­bol­po­li­tik”, so Fied­ler wei­ter. Um die Kri­po fit zu machen, müss­ten min­des­tens 2.500 zusätz­li­che Stel­len und ein spe­zi­el­ler Aus­bil­dungs­gang für die Kri­po geschaf­fen wer­den. Der Chef der Gewerk­schaft der Poli­zei (GdP) in Nord­rhein-West­fa­len, Micha­el Mer­tens, erklär­te, der Fall Lüg­de zei­ge, dass bei der Kri­po Hand­lungs­be­darf bestehe. „Des­we­gen stim­men wir der beschleu­nig­ten Kri­po-Zuwei­sung für die nächs­ten drei Jah­re zu”, sag­te Mer­tens dem „Köl­ner Stadt-Anzei­ger”. Reuls Schritt dür­fe aber nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass in allen Berei­chen Per­so­nal fehle.

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