Sozi­al­kas­se: Coro­na kos­tet min­des­tens 42,80 Mil­li­ar­den Euro

Zone - Maskenpflicht - Hinweis - Schild - Einkaufsstraße - Stadt Emden Foto: Maskenpflicht in der Innenstadt (Emden), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts mil­li­ar­den­schwe­rer Zusatz­aus­ga­ben der Sozi­al­ver­si­che­run­gen in der Coro­na-Pan­de­mie wächst die Furcht vor Beitragserhöhungen.

„Coro­na wird für die Sozi­al­kas­sen his­to­risch teu­er. Es droht ein Bei­trags­ham­mer nach der Wahl”, so Links­frak­ti­ons­chef Diet­mar Bartsch gegen­über der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung” (NOZ). Die Fol­gen der Coro­na-Pan­de­mie belas­ten die Sozi­al­ver­si­che­run­gen auch im lau­fen­den Jahr mit einem zwei­stel­li­gen Mil­li­ar­den­be­trag. Das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um geht von ins­ge­samt 14 Mil­li­ar­den Euro aus nach 28,8 Mil­li­ar­den Euro im ver­gan­ge­nen Jahr, macht zusam­men 42,8 Mil­li­ar­den. Kon­junk­tur­be­ding­te Min­der­ein­nah­men bei den Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen sind dabei noch nicht berück­sich­tigt, heißt es in einer Auf­stel­lung, die das Bun­des­fi­nanz­mi­nis­te­ri­um auf Anfra­ge von Bartsch erstellt hat.

Die größ­te Mehr­be­las­tung der Sozi­al­kas­sen resul­tiert dem­nach aus dem Arbeits­lo­sen- und dem Kurz­ar­bei­ter­geld. Ein­schließ­lich der Erstat­tung von Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen sum­mie­ren sich die­se Zusatz­aus­ga­ben auf 25,7 Mil­li­ar­den im ver­gan­ge­nen und 14,6 Mil­li­ar­den Euro im lau­fen­den Jahr. „Sons­ti­ge Maß­nah­men, ins­be­son­de­re im Bereich der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung und der Pfle­ge­ver­si­che­rung”, schla­gen mit 10,0 Mil­li­ar­den und 2,7 Mil­li­ar­den Euro zu Buche. Zugleich wird die Bun­des­agen­tur für Arbeit durch Dar­le­hen und Zuschüs­se in Höhe von ein­mal 6,9 Mil­li­ar­den und dann noch ein­mal 3,4 Mil­li­ar­den Euro entlastet.

Bartsch for­der­te mehr Fair­ness bei der Finan­zie­rung der Las­ten. „Es darf nicht sein, dass nur Gering- und Nor­mal­ver­die­ner und die Arbeit­ge­ber­sei­te die Kos­ten tra­gen. Gut- und Spit­zen­ver­die­ner soll­ten durch eine höhe­re Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze her­an­ge­zo­gen wer­den.” Der Lin­ken-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de ver­lang­te zudem einen Umbau bei Ren­te, Kran­ken­kas­sen und Pfle­ge: „Statt Bei­trags­er­hö­hun­gen auf­grund der Coro­na-Zeit braucht es Sozi­al­kas­sen, in die alle Bür­ger ein­zah­len – auch Beam­te, Selbst­stän­di­ge, Poli­ti­ker und Topverdiener”.