Sozi­al­ver­band: Immer mehr Rent­ner müs­sen fürs Über­le­ben arbei­ten gehen

Senioren - Fußgängerzone - Rentner - Öffentlichkeit - Personen Foto: Senioren in einer Fußgängerzone, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Ange­sichts der Rekord­zahl von arbei­ten­den Rent­nern in Deutsch­land ist eine Dis­kus­si­on ent­brannt. Immer mehr Rent­ner müs­sen neben­bei arbei­ten gehen, um über­le­ben zu können.

Mehr als 1,4 Mil­lio­nen Rent­ner haben sich nach Anga­ben des Bun­des­ar­beits­mi­nis­te­ri­ums im ver­gan­ge­nen Jahr mit einer Erwerbs­ar­beit Geld dazu­ver­dient. Vor knapp 20 Jah­ren waren es noch rund 530.000. Die FDP for­dert nun fle­xi­ble­re Rege­lun­gen für den Rentenbeginn.

„Die Zahl der Men­schen, die auch im Ruhe­stand noch arbei­ten wol­len, hat sich seit der Jahr­tau­send­wen­de fast ver­drei­facht”, sag­te der ren­ten­po­li­ti­sche Spre­cher der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, Johan­nes Vogel, dem „Han­dels­blatt” (Diens­tag­aus­ga­be).

In Deutsch­land lege aber noch immer die Poli­tik fest, wann jemand das Ren­ten­al­ter erreicht. „Dabei sind die Lebens­läu­fe und Berufs­we­ge so unter­schied­lich, dass die Men­schen am bes­ten selbst ent­schei­den kön­nen, wann sie in Ren­te gehen. Star­re Alters­gren­zen beim Ren­ten­ein­tritt soll­ten end­lich der Ver­gan­gen­heit angehören.”

Vogel for­der­te auch eine voll­stän­di­ge Abschaf­fung der Hin­zu­ver­dienst­gren­zen für Rent­ner, „damit Büro­kra­tie für die Men­schen ent­fällt und ein glei­ten­der Über­gang und Teil­ren­ten­mo­del­le voll­stän­dig nach den eige­nen Wün­schen mög­lich sind”.

Aus Sicht des Sozi­al­ver­bands VdK zeigt der Anstieg der Erwerbs­tä­tig­keit im Ruhe­stand hin­ge­gen, „dass vie­le Rent­ne­rin­nen und Rent­ner mit ihrem Alters­ein­kom­men nicht über die Run­den kom­men und mit Hil­fe von Mini­jobs ver­su­chen, sich finan­zi­ell über Was­ser zu hal­ten”. VdK-Prä­si­den­tin Vere­na Ben­te­le sag­te dem „Han­dels­blatt”: „Rega­le auf­fül­len und Zei­tun­gen aus­tra­gen: Das sind Tätig­kei­ten, die man nicht aus­übt, weil man Erfül­lung in der Arbeit sucht.”

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