Spar­kas­se: Abhe­ben von Geld wird teil­wei­se kostenpflichtig

Sparkasse

Der­zeit macht eine Mel­dung über die Spar­kas­se die Run­de, dass das Abhe­ben von Geld nun kos­ten­pflich­tig sei. Alle Infor­ma­tio­nen dies­be­züg­lich und Alter­na­ti­ven könnt ihr hier nun nachlesen.

Wer gele­gent­lich mal in den aktu­el­len Nach­rich­ten schaut, wird sicher­lich mit­be­kom­men haben, dass das Geld abhe­ben bei der Spar­kas­se nun kos­ten­pflich­tig ist. Wer sich dar­über nun inten­si­ver beschäf­ti­gen möch­te, fin­det hier alles Not­wen­di­ge dazu.

Erst ein­mal vor­ab gesagt (geschrie­ben), dass die Mel­dung auch einen Wahr­heits­ge­halt hat. Jedoch sind aber nicht alle Kun­den davon betrof­fen und auch nicht alle Spar­kas­sen Filia­len, wie so man­che Berich­te es ger­ne zu ver­mit­teln ver­sucht. Zuerst soll­te man wis­sen, dass jede Spar­kas­se eigen­stän­dig ist und nicht mit den ande­ren Spar­kas­sen zusam­men­ar­bei­tet. Jede Spar­kas­se kann für sich selbst ent­schei­den, wel­che Unter­neh­mens- und Preis­po­li­tik sie fah­ren möchten.

Nun ist es aktu­ell aber der Fall, dass rund 40 Spar­kas­sen Filia­len beschlos­sen haben, das Geld abhe­ben ein­zu­schrän­ken, bezie­hungs­wei­se teil­wei­se oder auch ganz kos­ten­pflich­tig zu machen. Bei man­chen Spar­kas­sen hat man nur einen begrenz­ten Kon­tin­gent im Monat frei, um kos­ten­frei Geld abzu­he­ben. Man­che bit­ten direkt zur Kasse.

Der Deut­sche Spar­kas­sen- und Giro­ver­band teil­te mit, dass „das Abhe­ben an einem der rund 25.000 Geld­au­to­ma­ten der Spar­kas­sen für Kun­den der Spar­kas­sen natür­lich nach wie vor kos­ten­los ist. Je nach gewähl­tem Kon­to­mo­dell kön­nen bei ein­zel­nen Spar­kas­sen aber – wie bei ande­ren Kre­dit­in­sti­tu­ten auch – Pos­ten­ent­gel­te bei Über­schrei­tung einer bestimm­ten Anzahl an Buchungs­vor­gän­gen auf dem Kon­to ent­ste­hen. Das hängt in die­sen Fäl­len vom jeweils gewähl­ten Kon­to­mo­dell ab und wird von jedem Insti­tut in eige­ner geschäfts­po­li­ti­scher Ver­ant­wor­tung entschieden.”

Die Spar­kas­se in Erding-Dor­fen nörd­lich von Mün­chen bie­tet den Kun­den im preis­wer­tes­ten Kon­to-Modell zwei Abhe­bun­gen am Kun­den­schal­ter und vier Abhe­bun­gen am Auto­ma­ten im Monat. Danach wer­den pro Abhe­bung bis zum Monats­en­de 0,29 Euro fällig.

Ein ähn­li­ches Kon­to-Modell haben auch die Spar­kas­sen in Anhalt-Bit­ter­feld, Bad Hon­nef, Bay­reuth, Bur­bach-Neun­kir­chen, Din­kels­bühl, Elbe-Els­ter, Hanau, Hei­del­berg, Hil­chen­bach, Höx­ter, Kel­heim, Leer-Witt­mund, Nie­der­bay­ern Mit­te, Ober­lau­sitz-Nie­der­schle­sie, Pas­sau, Schaum­burg, Rothen­burg, Rot­tal-Inn, Tau­ber­fran­ken, Vest Reck­ling­hau­sen, West­hol­stein und Witt­gen­stein. In die­sen Filia­len kön­nen die Kun­den zwi­schen zwei- und fünf­mal kos­ten­frei Geld abhe­ben. Danach wird pro Abhe­bung eine Gebühr von bis zu einem Euro fällig.

Noch dras­ti­scher gehen die fol­gen­den 20 Spar­kas­sen vor, indem sie bei jeder Abhe­bung bereits schon eine Gebühr ver­lan­gen und zwar sind das die Spar­kas­sen in Ahr­wei­ler, Aurich-Nor­den, Bad Sach­sa, Dil­len­burg, Eus­kir­chen, För­de, Gre­ben­stein, Hei­den­heim, Mit­tel­fran­ken-Süd, Mul­den­tal, Neckar­tal-Oden­wald, Olpe-Drol­s­ha­gen-Wen­den, Pful­len­dorf-Mess­kirch, Ras­tatt-Gerns­bach, Ravens­burg, Ver­den und Vor­pom­mern. Sie erhe­ben pro Abhe­bung direkt 0,50 Euro.

Die Gebüh­ren wer­den pri­mär beim kos­ten­güns­ti­gen Kon­to-Modell ange­bo­ten. Wer die Gebüh­ren nicht bezah­len möch­te, muss sich für ein kos­ten­in­ten­si­ve­res Kon­to-Modell ent­schei­den, das natür­lich eine höhe­re, monat­li­che Kon­to­füh­rungs­ge­bühr besitzt. Ob sich das dann jedoch lohnt, muss jeder für sich selbst aus­rech­nen und entscheiden.

Wer bei einer ande­ren Spar­kas­se Kun­de ist, muss erst ein­mal nichts für die Abhe­bung zah­len. Jedoch kann sich das schlag­ar­tig ändern, sodass man die nächs­ten Tagen und Wochen genau­er auf dem Kon­to­aus­zug schau­en soll­te, ob eine etwa­ige Gebühr ver­langt wor­den ist. Im Ide­al­fall wird man aber vor­her per Brief dar­über unter­rich­tet, dass das Geld abhe­ben bald kos­ten­pflich­tig sein wird.

Wer gene­rell gar kei­ne Lust mehr auf die Spar­kas­se hat, ganz gleich, weil man die monat­li­chen Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren nicht mehr bezah­len mag oder mit der neu­en Preis­po­li­tik nicht ein­ver­stan­den ist, muss sich eine ande­re Haus­bank suchen. Dadurch, dass ich schon bei eini­gen Ban­ken war und auch viel Wis­sen dar­über besit­ze, kann ich euch eine huma­ne Aus­wahl bie­ten von Ban­ken, die ich per­sön­lich emp­feh­len wür­de und auch kei­ne Gebüh­ren für das Kon­to oder ähn­li­ches fordern.

Hat man es eher anspruchs­los, haupt­sa­che, man hat ein kos­ten­frei­es Kon­to und kann ziem­lich flä­chen­de­ckend Geld ein­zah­len und abhe­ben, ist bei der noris­bank bes­tens auf­ge­ho­ben. Die noris­bank ist eine 100 pro­zen­ti­ge Toch­ter­ge­sell­schaft der Deut­sche Bank und bie­tet ein kos­ten­lo­ses Giro­kon­to mit kos­ten­lo­sen Unter­kon­ten auf Wunsch an. Geld ein­zah­len geht bei jeder Deut­sche Bank, Geld abhe­ben an teil­neh­men­den Ban­ken der Cash Group. Auf Wunsch gibt es auch eine kos­ten­lo­se Mas­ter­Card Kreditkarte.

Erfah­rungs­be­richt: Erfah­run­gen mit noris­bank – Immer-und-überall-dabei-Bank
Tipp: noris­bank – Giro­kon­to mit kos­ten­freie Unter­kon­ten und Kreditkarte

Möch­te man es etwas spe­zi­el­ler haben, bei­spiels­wei­se auch kos­ten­los und unbe­grenzt Klein­geld ein­zah­len, sowie optio­nal eine kos­ten­lo­se Kre­dit­kar­te (wahl­wei­se auch auf Pre­paid-Basis), soll­te sich bei der com­di­rect mal schlau machen. com­di­rect ist eine 100 pro­zen­ti­ge Toch­ter­ge­sell­schaft der Com­merz­bank und bie­tet das eige­ne Giro­kon­to, sowie die VISA Kre­dit­kar­te kos­ten­los an. Geld abhe­ben kann man bei der Cash Group, ein­zah­len an den Auto­ma­ten der Com­merz­bank.

Hin und wie­der gibt es auch online auf der Com­merz­bank-Home­page Aktio­nen, wo das Giro­kon­to kos­ten­los ange­bo­ten wird. Wenn man das Kon­to aber jedoch online abschließt, erhält je nach Akti­on auch das Kon­to kom­plett kos­ten­frei. Schließt man es in der Filia­le ab, kommt um die Kon­to­füh­rungs­ge­büh­ren nicht drum her­um. Auch wenn man das Kon­to online abschließt, hat man den­sel­ben Funk­ti­ons-Umfang, wie in der Filia­le (Kun­den­schal­ter in Anspruch neh­men, Sup­port vom Kundenberater, …).

Hier muss man sich ent­schei­den, wo man lie­ber sein möch­te. Ent­we­der bei der Toch­ter oder der Mut­ter. Bei der Toch­ter gibt es das Kon­to dau­er­haft kos­ten­frei, bei der Mut­ter gele­gent­lich bei Online-Abschluss. Bei­de Ban­ken sind eben­falls Mit­glied der Cash Group.

Erfah­rungs­be­richt: Mei­ne per­sön­li­che Erfah­run­gen mit der .com­di­rect Bank
Tipp: Bis zu 1.000 Mün­zen an Klein­geld kos­ten­los einzahlen
Sons­ti­ges: Com­merz­bank: Kos­ten­lo­ses Giro­kon­to mit 200 Euro Start­gut­ha­ben erhalten

Info: Die Cash Group ist ein Zusam­men­schluss eini­ger Ban­ken mit dem Ziel, Kun­den das kos­ten­lo­se Geld abhe­ben bei der eige­nen Bank zu ermög­li­chen. Zur Cash Group gehö­ren die Com­merz­bank, Deut­sche Bank und Post­bank. Dane­ben ist auch die Shell Tank­stel­le mit dabei, sowie das Bank­haus Neelmey­er, die Ber­li­ner Bank, com­di­rect und die Unicre­dit Bank (Hypo­Ver­eins­bank). Wobei die letz­te­ren Ban­ken nur lokal ver­tre­ten sind und nicht bundesweit.

Möch­te man den volls­ten Funk­ti­ons­um­fang haben und das eben­falls kos­ten­frei, soll­te bei der DKB Deut­sche Kre­dit­bank vor­bei­schau­en. Denn dort erhält man eben­falls ein kos­ten­frei­es Giro­kon­to, das aber mit einer VISA Kre­dit­kar­te ver­bun­den ist. Ohne die Kre­dit­kar­te gibt es kein Kon­to. Das hat näm­lich den Sinn, dass man über die Kre­dit­kar­te kos­ten­frei auf der kom­plet­ten Welt an alle Auto­ma­ten Geld abhe­ben kann. Die „ver­brauch­te Sum­me” wird dann jeweils zum 20. eines Monats vom Giro­kon­to abge­bucht. Natür­lich kann man mit der Kre­dit­kar­te nicht nur welt­weit Geld abhe­ben, son­dern auch off­line, sowie online damit ein­kau­fen gehen.

Zusätz­lich kann man sich ein Bar­code gene­rie­ren las­sen, mit dem man zum teil­neh­men Fach-/Su­per­markt (der­zeit Adams, Bar­ba­ri­no, Bun­di, Eckert, Lud­wig, mobil­com debi­tel, On Express, Pen­ny, real und REWE) gehen und an der Kas­se sich Geld aus­zah­len und/oder ein­zah­len las­sen kann.

Optio­nal kann man auch ein Tages­geld­kon­to eröff­nen, das als vir­tu­el­les VISA-Kon­to fun­giert. Die DKB eröff­net eine vir­tu­el­le Kre­dit­kar­te, auf der man sein Geld mit Zin­sen par­ken kann. Da es ein VISA-Kon­to ist, könn­te man auch online damit ein­kau­fen gehen, indem man ein­fach die Kre­dit­kar­ten­in­for­ma­tio­nen des Tages­geld­kon­tos angibt. Eine Plas­tik­kar­te gibt es hier nicht.

Ins­ge­samt kann man bei der DKB zwei Giro­kon­ten, vier VISA Kre­dit­kar­ten (Plas­tik) und vier Tages­geld­kon­ten (vir­tu­ell) unter einem Kun­den­lo­gin eröff­nen. Wer sich fragt, wer so viel braucht, dem kann ich mal ein Bei­spiel geben: Ein Haupt­kon­to für alle übli­chen Bewe­gun­gen, dazu die Kre­dit­kar­te, die man eh erhält und zwei Tages­geld­kon­ten. Auf ein Tages­geld­kon­to wird monat­lich fix XXX Euro über­wie­sen als Dau­er­auf­trag, das ande­res Tages­geld­kon­to erhält zum Monats­en­de das rest­li­che Geld vom Hauptkonto.

Das zwei­te Giro­kon­to hat eben­falls eine Kre­dit­kar­te, die man ja dazu erhält, sowie eine wei­te­re Kre­dit­kar­te aus Plas­tik, das als Urlaubs­kon­to ver­wen­det wird. Dort wird das Urlaubs­geld ange­spart und mit der sepa­ra­ten Kre­dit­kar­te kann man damit auch im Aus­land bezah­len, Geld abhe­ben und so wei­ter. Ohne, die eigent­li­che Haupt-Kre­dit­kar­te zu ver­wen­den. Vor­sicht ist die Mut­ter der Porzellankiste.

Trick: Deut­sche Kre­dit­bank – Ein zwei­tes Giro­kon­to eröffnen
Trick: Deut­sche Kre­dit­bank – Meh­re­re kos­ten­lo­se VISA-Cards möglich
Info: Deut­sche Kre­dit­bank: All­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zum DKB-VISA-Tagesgeld
Tipp: Deut­sche Kre­dit­bank – Am ein­fachs­ten und fle­xi­bels­ten sparen
Tipp: Deut­sche Kre­dit­bank – In Zukunft auch im Super­markt Geld abheben

Wer sich mög­lichst gar nicht von der Spar­kas­se tren­nen mag, weil man bei­spiels­wei­se die Spar­kas­sen Auto­ma­ten in Zukunft wei­ter­hin in Anspruch neh­men möch­te, kann sich mal die 1822direkt anschau­en. Denn die Bank ist ein Unter­neh­men der Frank­fur­ter Spar­kas­se und bie­tet ihre Giro­kon­ten aus­schließ­lich online an. Dadurch, dass das ein Unter­neh­men der Frank­fur­ter Spar­kas­se ist, kann man mit der Bank­kar­te wie gewohnt an jedem Bank­au­to­ma­ten der Spar­kas­se Geld abhe­ben und ein­zah­len. Ich per­sön­lich habe schon vie­les über die Bank gele­sen gehabt und wäre wohl auch mei­ne ers­te Wahl gewe­sen, wenn ich die DKB nicht ent­deckt hätte.

Bericht: 1822direkt: Kos­ten­lo­ses Spar­kas­sen-Giro­kon­to mit 150 Euro Guthaben

Abschluss: Ganz gleich wie man sich ent­schei­det, seid ihr also nun bes­tens dar­über infor­miert, was es mit der Spar­kas­se aktu­ell auf sich hat. Mei­ner Mei­nung nach ziem­lich unklug, denn die Deut­schen sind ja bekannt­lich „ver­liebt” in das Bar­geld und dafür auch noch Geld zu bezah­len, um bei der eige­nen Bank Geld abhe­ben zu kön­nen, klingt irgend­wie ver­rückt. Ist man selbst betrof­fen und sucht nun eine Alter­na­ti­ve, weiß zumin­dest auch schon ein­mal etwas dar­über bescheid, was in Fra­ge kom­men könn­te. Alle genann­ten Ban­ken von mir kann ich zu 100 Pro­zent empfehlen.

Man könn­te nun der Spar­kas­se unter­stel­len, dass die Kun­den dann lie­ber mit der Kar­te zah­len (sol­len). Denn dafür erhält jede Bank bekannt­lich eine Gebühr von dem Geschäft, wo man mit der Kar­te bezahlt hat und schon ist das eine net­te Neben­ein­nah­me für die Spar­kas­se, da sie ja nicht mehr mit Bar­geld bezah­len, wovon sie ja nichts ver­die­nen. Mit der Bank­kar­ten-Zah­lung (EC-Kar­te) jedoch schon.

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