Bund der Steu­er­zah­ler: 47. Aus­ga­be des „Schwarz­buch” veröffentlicht

Bund der Steuerzahler Deutschlands - BdSt - Schuldenuhr - Deutschland Foto: Sicht auf die Schuldenuhr Deutschlands, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Bund der Steu­er­zah­ler hat am Diens­tag die 47. Aus­ga­be sei­nes „Schwarz­bu­ches” veröffentlicht.

Wie jedes Jahr im Herbst wer­den 100 Bei­spie­le mut­maß­li­cher Ver­schwen­dung von Steu­er­gel­dern auf­ge­lis­tet. So beschäf­tig­te sich der Steu­er­zah­ler­bund in die­sem Jahr unter ande­rem mit dem bereits im Fokus ste­hen­den Maut-Desaster.

Neben mög­li­chen Scha­den­er­satz­for­de­run­gen von meh­re­ren hun­dert Mil­lio­nen Euro bezif­fert der Ver­ein die letzt­lich sinn­lo­sen Ver­wal­tungs­kos­ten für Maut­vor­be­rei­tun­gen auf rund 83 Mil­lio­nen Euro. Wei­ter klagt der Steu­er­zah­ler­bund über Ver­zö­ge­run­gen und Kos­ten­stei­ge­run­gen bei lau­fen­den Bau­maß­nah­men des Bun­des. Alle Pro­jek­te zusam­men­ge­nom­men ver­zö­ger­ten sich um rund 20 Jah­re und wür­den 407 Mil­lio­nen Euro teu­rer als geplant, heißt es im „Schwarz­buch”. Allein die neue Schleu­se für den Nord-Ost­see-Kanal in Bruns­büt­tel wer­de min­des­tens 830 Mil­lio­nen Euro kos­ten und frü­hes­tens 2024 fer­tig sein, obwohl ursprüng­lich eine Fer­tig­stel­lung im Jahr 2020 und Kos­ten in Höhe von 540 Mil­lio­nen Euro geplant waren.

Weni­ger bekann­te Fäl­le: Der frisch gegrün­de­ten bun­des­ei­ge­nen Auto­bahn GmbH, die künf­tig das Fern­stra­ßen­netz zen­tral mana­gen soll, wirft der Steu­er­zah­ler­bund vor, für Büros in Ber­lins exklu­si­ver Lage monat­lich 123 Euro je Qua­drat­me­ter zu zah­len. Das idyl­lisch in Bran­den­burg gele­ge­ne Schloss Mese­berg kos­te den Steu­er­zah­ler als Gäs­te­haus der Bun­des­re­gie­rung jedes Jahr rund fünf Mil­lio­nen Euro, wer­de aber nur an durch­schnitt­lich acht Tagen genutzt. Im Mai 2019 muss­ten für die Kom­mu­nal­wahl in Rhein­land-Pfalz im gro­ßen Stil Stimm­zet­tel neu gedruckt wer­den – wegen Recht­schreib­feh­lern. Allein in der Stadt Mainz betru­gen die Kos­ten dafür rund 41.000 Euro, auch drei Land­krei­se waren betrof­fen. „Für das Steu­er­geld, das in Form der feh­ler­haf­ten Stimm­zet­tel im Reiß­wolf lan­de­te, hät­ten sogar zwei Lek­to­ren in Voll­zeit ein Jahr lang beschäf­tigt wer­den kön­nen”, heißt es vom Steuerzahlerbund.

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