Stu­die: DGB sieht Asyl­be­wer­ber in Niedriglohnfalle

DGB-Logo - Deutscher Gewerkschaftsbund Foto: Sicht auf das Logo des deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Die Inte­gra­ti­on der Asyl­be­wer­ber auf dem deut­schen Arbeits­markt schrei­tet vor­an: Mehr als ein Drit­tel der Geflüch­te­ten, die seit 2015 in Deutsch­land leben, ist abhän­gig beschäftigt.

Es sei zu erwar­ten, dass spä­tes­tens fünf Jah­re nach dem Zuzug min­des­tens die Hälf­te die­ser Grup­pe erwerbs­tä­tig sein wer­de, heißt es in einer aktu­el­len Stu­die des Deut­schen Gewerk­schafts­bun­des (DGB), über wel­che die „Stutt­gar­ter Zei­tung” und die „Stutt­gar­ter Nach­rich­ten” (Don­ners­tags­aus­ga­ben) berich­ten. Der DGB ver­wei­se jedoch auf zahl­rei­che Einschränkungen.

Dem­nach fie­len die mitt­le­ren Brut­to­mo­nats­ver­diens­te von Arbeit­neh­mern in Voll­zeit aus Asyl­her­kunfts­län­dern um etwa 43 Pro­zent nied­ri­ger aus als bei allen abhän­gig Beschäf­tig­ten in Voll­zeit, heißt es in der DGB-Stu­die. Zudem arbei­te­ten 48 Pro­zent der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig beschäf­tig­ten Flücht­lin­ge im Hel­fer-Bereich – in der Gesamt­be­völ­ke­rung sind es ledig­lich 15 Pro­zent. 81 Pro­zent derer, die eine Spe­zia­lis­ten- oder Exper­ten­qua­li­fi­ka­ti­on haben, und 45 Pro­zent derer mit einer Fach­qua­li­fi­ka­ti­on übten eine Beschäf­ti­gung unter ihrem Qua­li­fi­ka­ti­ons­ni­veau aus, heißt es in der DGB-Stu­die weiter.

„Migran­ten und Geflüch­te­te auf dem Arbeits­markt” sei­en „hohen Risi­ken aus­ge­setzt”, sag­te DGB-Vor­stands­mit­glied Anne­lie Bun­ten­bach den Zei­tun­gen. Gerin­ge Bezah­lung, „eine Beschäf­ti­gung unter­halb ihrer Qua­li­fi­ka­ti­on, immer wie­der dro­hen­de Arbeits­lo­sig­keit, Aus­beu­tung und Dis­kri­mi­nie­rung” sei­en für sie „All­tag”. Selbst um ihre nied­ri­gen Löh­ne wür­den sie „teil­wei­se noch betro­gen”, so Bun­ten­bach wei­ter. Einen Brot­er­werb fän­den die Asyl­zu­wan­de­rer haupt­säch­lich im Gast­ge­wer­be, wobei dort 40 Pro­zent aus­schließ­lich gering­fü­gig tätig sei­en, heißt es in der DGB-Stu­die. Aber auch in Han­del und Fahr­zeug­instand­hal­tung sowie in der Leih­ar­beit ver­dien­ten sie ihr Geld. Dass vie­le Geflüch­te­te auf Dau­er in gering ent­lohn­ten und nied­rig qua­li­fi­zier­ten Jobs lan­de­ten, habe Erwerbs- und Alters­ar­mut und man­geln­de sozia­le Teil­ha­be zur Fol­ge, kri­ti­sier­te das DGB-Vor­stands­mit­glied. „Vie­le müs­sen auch auf­sto­cken, um über die Run­den zu kom­men – das wirkt sich nega­tiv auf die Inte­gra­ti­on und den sozia­len Zusam­men­halt aus”, sag­te Bun­ten­bach der „Stutt­gar­ter Zei­tung” und den „Stutt­gar­ter Nachrichten”.

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.