Tier­wohl-Label: Klöck­ner kri­ti­siert Weil

Stephan Weil - Ministerpräsident - Niedersachsen Foto: Ministerpräsident von Niedersachsen Stephan Weil, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin Julia Klöck­ner (CDU) wirft Nie­der­sach­sens Minis­ter­prä­si­den­ten Ste­phan Weil (SPD) vor, die Bemü­hun­gen der Bun­des­re­gie­rung zur Ver­bes­se­rung des Tier­wohls in der Fleisch­pro­duk­ti­on zu hintertreiben.

„Wer ein natio­nal ver­pflich­ten­des Kenn­zei­chen for­dert, was sich zwar gut anhört, aber das zur EU-wid­ri­gen soge­nann­ten Aus­län­der­dis­kri­mi­nie­rung führt, der schiebt das Tier­wohl bewusst auf die lan­ge Bank”, sag­te Klöck­ner den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutsch­land” (Frei­tags­aus­ga­ben) mit Blick auf Nie­der­sach­sens Bun­des­rats­in­itia­ti­ve zur Ein­füh­rung eines ver­pflich­ten­den Tier­wohl­la­bels. Nie­der­sach­sen gilt als Hoch­burg der Fleisch­pro­duk­ti­on in Deutschland.

Klöck­ner setzt auf ein frei­wil­li­ges Label für Fleisch­pro­du­zen­ten mit Stan­dards, die ober­halb der gesetz­li­chen Vor­ga­ben lie­gen. Der Vor­stoß von Weil dage­gen lie­fe dar­auf hin­aus, dass Tier­mäs­ter schon für die Wah­rung von Min­dest­an­for­de­run­gen prä­miert wür­den, so die Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin wei­ter. „Minis­ter­prä­si­dent Weil möch­te auch die Ein­hal­tung des gesetz­li­chen Min­dest­stan­dards bei der Tier­hal­tung aus­zeich­nen – das ist so, als wür­de jeder Auto­fah­rer für das Hal­ten an der roten Ampel belo­bigt wer­den”, sag­te Klöck­ner. Die Ein­hal­tung der Geset­ze sol­le „als selbst­ver­ständ­lich” gel­ten. „Mehr Ori­en­tie­rung hät­te der Ver­brau­cher bei einer sol­chen Kenn­zeich­nung nicht, er will doch eher wis­sen, wo mehr für die Tie­re getan wur­de. Und war­um das Stück Fleisch dann auch mehr kos­tet”, so die CDU-Poli­ti­ke­rin wei­ter. Die Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin ver­wies auf Vor­ga­ben der EU-Kom­mis­si­on, wonach ein Tier­wohl­la­bel ein­zig auf frei­wil­li­ger Basis und nur für Pro­duk­te über dem gesetz­li­chen Min­dest­stan­dard ein­ge­führt wer­den darf. „Die EU hat jüngst mehr­fach bekräf­tigt, dass das recht­lich die ein­zig siche­re Mög­lich­keit ist, wenn wir nicht wie bei der Maut schei­tern wol­len”, sag­te Klöck­ner den Zei­tun­gen des „Redak­ti­ons­netz­werks Deutschland”.

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