TK: Kräf­ti­ger Anstieg der Bei­trags­sät­ze wird befürchtet

Techniker Krankenkasse - TK - Habsburgerring - Eingang - Pilgrimstraße - Köln-Altstadt-Süd Foto: Habsburgerring Eingang der Techniker Krankenkasse (Köln-Altstadt)

Die Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se erwar­tet, dass nach der Bun­des­tags­wahl die Bei­trags­sät­ze der Kas­sen deut­lich ange­ho­ben wer­den müssen.

„Wir müs­sen davon aus­ge­hen, dass die gesetz­li­che Kran­ken­ver­si­che­rung 2022 eben­falls vor einer Finan­zie­rungs­lü­cke von min­des­tens 16 Mil­li­ar­den Euro ste­hen wird, wahr­schein­lich eher mehr”, sag­te Jens Baas dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land” (Sams­tag­aus­ga­ben). „Schon des­halb, weil eine neue Koali­ti­on nach einer Regie­rungs­bil­dung nur wenig Zeit zum Han­deln hat, wer­den die Bei­trags­sät­ze Anfang 2022 kräf­tig stei­gen”, pro­gnos­ti­zier­te der Kas­sen­ma­na­ger. „Spä­tes­tens dann wird die erklär­te Ober­gren­ze von 40 Pro­zent bei den Sozi­al­ab­ga­ben geris­sen”, warn­te Baas. Zur Begrün­dung für die­se Ent­wick­lung sag­te er, die wirt­schaft­li­che Lage drü­cke die Bei­trags­ein­nah­men, gleich­zei­tig trie­ben teu­re Geset­ze der ver­gan­ge­nen Jah­re die Aus­ga­ben wei­ter nach oben.

Alle Reser­ven bei den Kran­ken­kas­sen sei­en Ende 2021 jedoch auf­grund poli­ti­scher Ein­grif­fe auf­ge­braucht. „Die neue Regie­rung, die im Herbst gewählt wird, ist nicht zu benei­den”, sag­te er. Erneut Mil­li­ar­den­sum­men aus Steu­er­mit­teln in die Kran­ken­ver­si­che­rung zu pum­pen, wer­de wegen der ange­spann­ten Haus­halts­la­ge schwie­rig sein. „Blei­ben mas­si­ve Kür­zun­gen bei den Leis­tun­gen, höhe­re Zuzah­lun­gen der Ver­si­cher­ten oder erneu­te ver­pflich­ten­de Rabat­te bei den Arz­nei­mit­teln”, mein­te Baas. Die Phar­ma­un­ter­neh­men in die Pflicht zu neh­men, ist dabei durch­aus gerecht­fer­tigt. Das lie­ße sich auch schnell umset­zen. Das wer­de aber nicht ansatz­wei­se rei­chen. „Auf mitt­le­re Sicht wird ein umfas­sen­des Reform­pa­ket unaus­weich­lich sein”, sag­te Baas.

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