Ukrai­ne: 950.000 Zuzü­ge von Febru­ar bis August 2022

Flüchtlinge - Ukraine - Hauptbahnhof - Februar 2022 - Anlaufstelle Foto: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland, Urheber: dts Nachrichtenagentur

Von Febru­ar bis August 2022 sind in Deutsch­land 952.000 Zuzü­ge von Men­schen aus der Ukrai­ne erfasst worden.

Die meis­ten davon fan­den im März (431.000) und April (198.000) statt, teil­te das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt am Mon­tag mit. Das waren die bei­den ers­ten Mona­te nach Beginn des rus­si­schen Angriffs auf die Ukrai­ne. Die Zuwan­de­rung aus dem Kriegs­land nahm seit­her ab, sie lag aber auch in den Som­mer­mo­na­ten Juli (58.000) und August (70.000) wei­ter­hin deut­lich über dem Vor­jah­res­ni­veau von durch­schnitt­lich 1.000 Zuzü­gen pro Monat.

Neben der hohen Zuwan­de­rung ist seit Mai 2022 auch ein Anstieg der Fort­zü­ge in die Ukrai­ne zu beob­ach­ten. Von Febru­ar bis ein­schließ­lich August 2022 haben die Mel­de­äm­ter rund 78.000 Fort­zü­ge regis­triert. Dar­aus ergibt sich für die­sen Zeit­raum eine Net­to­zu­wan­de­rung (Zuzü­ge abzüg­lich Fort­zü­ge) von 874.000 Per­so­nen aus der Ukrai­ne. Bei den Fort­zü­gen in die Ukrai­ne kommt es zu einer Unte­r­er­fas­sung, wenn Per­so­nen sich vor der Aus­rei­se nicht bei den Mel­de­be­hör­den in Deutsch­land abmelden.

Ins­ge­samt gab es im Unter­su­chungs­zeit­raum 1,821 Mil­lio­nen Zuzü­ge aus dem Aus­land nach Deutsch­land und 700.000 Fort­zü­ge in das Aus­land, so die Sta­tis­ti­ker wei­ter. Dar­aus ergibt sich eine Net­to­zu­wan­de­rung von 1,122 Mil­lio­nen Per­so­nen. Mehr als die Hälf­te (52 Pro­zent) aller Zuzü­ge in die­sem Zeit­raum kamen aus der Ukraine.

Trotz einer rück­läu­fi­gen Zuwan­de­rung in den Som­mer­mo­na­ten war die Ukrai­ne auch im August 2022 (70.000 Zuzü­ge) das Haupt­her­kunfts­land, gefolgt von Rumä­ni­en (19.000 Zuzü­ge), was im Gesamt­jahr 2021 noch das Haupt­her­kunfts­land war. Eine ähn­lich hohe Net­to­zu­wan­de­rung wie im bis­he­ri­gen Jah­res­ver­lauf 2022 gab es seit der Wie­der­ver­ei­ni­gung nur in den Jah­ren 1992 (782.000 im Gesamt­jahr) infol­ge der Grenz­öff­nun­gen in Ost­eu­ro­pa und des Kriegs in Jugo­sla­wi­en sowie 2015 (1,139 Mil­lio­nen im Gesamt­jahr) mit der dama­li­gen Fluchtzuwanderung.

Unter den seit Febru­ar aus der Ukrai­ne Zuge­wan­der­ten waren 616.000 weib­lich (65 Pro­zent) und 336.000 männ­lich (35 Pro­zent). Wer­den nur Per­so­nen betrach­tet, die bei der Ein­rei­se 18 Jah­re oder älter waren, erhöht sich der Frau­en­an­teil auf 74 Pro­zent. Auch unter den über 60-jäh­ri­gen Zuge­wan­der­ten war die Mehr­heit weib­lich (71 Pro­zent). Unter den Min­der­jäh­ri­gen war der Anteil dage­gen mit 51 Pro­zent Jun­gen und 49 Pro­zent Mäd­chen rela­tiv aus­ge­gli­chen. Ins­ge­samt sind von Febru­ar bis Ende August 348.000 Min­der­jäh­ri­ge nach Deutsch­land aus der Ukrai­ne ein­ge­reist. Das waren 37 Pro­zent der Ein­ge­wan­der­ten aus der Ukraine.

Der weit über­wie­gen­de Anteil der Per­so­nen, die aus der Ukrai­ne nach Deutsch­land gekom­men sind, besitzt die ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit (96 Pro­zent). Staats­an­ge­hö­ri­ge ande­rer Län­der machen dage­gen nur einen gerin­gen Anteil aus: Am zweit­häu­figs­ten sind Per­so­nen mit rus­si­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit (0,35 Pro­zent) ver­tre­ten. Per­so­nen mit deut­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit umfas­sen einen Anteil von 0,23 Prozent.

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