Umwelt: 3,65 Mil­li­ar­den Plas­tik­beu­tel für Obst und Gemüse

Müll - Plastik - Halle - Deponie Foto: Müllhaufen in einer Halle, Urheber: dts Nachrichtenagentur

In Deutsch­land wer­den Mil­li­ar­den der vom Plas­tik­tü­ten-Ver­bot aus­ge­nom­me­nen sehr dün­nen Ost- und Gemü­se­beu­tel verbraucht.

Das berich­tet die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung” unter Beru­fung auf eine Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Anfra­ge der FDP. Dem­nach grif­fen Super­markt­kun­den im Jahr 2019 – aktu­el­le­re Zah­len lie­gen bis­lang nicht vor – zu fast 3,65 Mil­li­ar­den der soge­nann­ten Hemd­chen­beu­tel. „Dies ent­spricht einem Pro-Kopf-Ver­brauch von cir­ca 44 sehr leich­ten Kunst­stoff­tra­ge­ta­schen bzw. ‑beu­teln pro Jahr”, schreibt das Minis­te­ri­um unter Beru­fung auf eine Erhe­bung der Gesell­schaft für Ver­pa­ckungs­markt­for­schung. Die klei­nen Tra­ge­ta­schen mit einer Wand­stär­ke von unter 15 Mikro­me­tern wer­den auch künf­tig in den Obst- und Gemü­se­ab­tei­lun­gen sowie den Fleisch­the­ken vie­ler Super­märk­te zu fin­den sein. Sie wer­den kos­ten­los oder gegen Cent-Beträ­ge abgegeben.

Klas­si­sche Plas­tik-Ein­kaufs­tü­ten sind indes ab 2022 ver­bo­ten. Judith Sku­del­ny, umwelt­po­li­ti­sche Spre­che­rin der FDP-Bun­des­tags­frak­ti­on, warf Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Sven­ja Schul­ze Sym­bol­po­li­tik vor. Der mas­si­ve Ver­brauch der Hemd­chen­beu­tel „ist ein Teil der Plas­tik-Wahr­heit, den die Minis­te­rin ger­ne ver­schweigt”, so die FDP-Poli­ti­ke­rin, die intel­li­gen­te­re Lösun­gen anstel­le von Ver­bo­ten for­der­te. Sku­del­ny ver­wies auf bio­lo­gisch abbau­ba­re Hemd­chen­beu­tel, die nach dem Ein­kauf als Müll­beu­tel für den Bio-Abfall wei­ter­ver­wen­det wer­den könnten.

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