Der Telekommunikationskonzern Vodafone setzt für sein Mobilfunknetz in Deutschland weiterhin auf den chinesischen Ausrüster Huawei.
„Im Antennennetz, wo Daten nicht verarbeitet, sondern nur übertragen werden, arbeiten wir mit Ericsson und Huawei zusammen”, sagte Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung”. Sicherheit genieße dabei „oberste Priorität”, fügte er hinzu.
Huawei war in der Vergangenheit von der US-Regierung unter Präsident Donald Trump der Spionage beschuldigt und mit weitreichenden Sanktionen belegt worden. Auch die Verbündeten in Europa hatte Trump aufgefordert, es ihm gleichzutun. „Es ist wichtig, dass wir das Thema in Deutschland sachlich diskutieren. Emotionale Schuldzuweisungen führen nicht zum Ziel”, sagte Ametsreiter. Er verwies zugleich darauf, dass man im wichtigen Kernnetz quasi keine Technik mehr von asiatischen Lieferanten nutze, sondern auf europäische Anbieter setze.
Unterdessen geht es mit dem Ausbau der 5G-Mobilfunknetze hierzulande schneller voran als geplant. Vodafone will die neue Technologie innerhalb von zwei Monaten für 15 Millionen Menschen erreichbar machen, wie Ametsreiter ankündigte. Schon heute ist der schnelle Funkstandard für zehn Millionen Vodafone-Kunden verfügbar. Ursprünglich wollte man diese Zielmarke erst zum Jahresende erreichen.
Noch viel weiter ist die Deutsche Telekom. Sie kann derzeit schon 40 Millionen Kunden mit 5G bedienen, also die Hälfte der deutschen Bevölkerung. Bis zum Jahresende sollen es sogar zwei Drittel sein. Der dritte große Netzbetreiber Telefonica startete mit seinem 5G-Ausbau erst Anfang Oktober. Ametsreiter sagte der FAZ, nie zuvor sei ein Mobilfunknetz schneller gewachsen. Die Coronakrise sei ein zusätzlicher Ansporn, „den Mobilfunk-Turbo noch schneller ins Land zu bringen”. Auch die Zahl der Nutzer werde jeden Tag größer: „Jedes zweite Handy, das unsere Kunden im Oktober gekauft haben, kann 5G”.