Volks­bund: Krieg wird Gesell­schaft in Russ­land lan­ge belasten

Wladimir Putin - Luschniki Stadium - Rede - März 2022 - Moskau - Russland Foto: Wladimir Putin am 18.03.2022 (Russland), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Der Prä­si­dent des Volks­bunds Deut­sche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge erwar­tet spür­ba­re Lang­zeit­fol­gen des Ukrai­ne-Krie­ges für die rus­si­sche Gesellschaft.

Auch wenn es „Putins Krieg” sei, sei­en es auch rus­si­sche Män­ner, die in der Ukrai­ne Ver­bre­chen begin­gen, sag­te Wolf­gang Schnei­der­han dem „Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land”. Damit sei das Pro­blem der zukünf­ti­gen rus­si­schen Gesell­schaft ange­spro­chen, die mit die­ser Ver­ant­wor­tung fer­tig wer­den müs­se, sag­te der frü­he­re Gene­ral der Bun­des­wehr. „Die deut­sche Geschich­te ist eine Lehr­meis­te­rin, was das bedeu­tet und wie lan­ge es dau­ert”, so Schnei­der­han. Einer pau­scha­len Ableh­nung Russ­lands und sei­ner Bevöl­ke­rung wol­le er aber nicht zustim­men. Es sei wich­tig, Leh­ren aus der Geschich­te zu zie­hen: „Putin hat aus dem Ende der Sowjet­uni­on eine völ­lig ande­re Leh­re gezo­gen als wir”, sag­te Schnei­der­han. Man erle­be seit Mona­ten einen Krieg in Euro­pa: „Wir sehen, dass Städ­te zer­stört, gezielt Infra­struk­tur ver­nich­tet, Zivi­lis­ten ermor­det wer­den, wie ver­zwei­fel­te Men­schen flie­hen müssen”.

Das Geden­ken am Volks­trau­er­tag an die Toten der bei­den Welt­krie­ge, an die Ein­satz­to­ten im Aus­land, an die Opfer von Hass und Het­ze, von Krieg und Gewalt sei auch immer eine Mah­nung an die Leben­den. „Poli­tik und Gesell­schaft müs­sen wis­sen, ob sie die­sen Tag so wol­len”, sag­te der Prä­si­dent des Volks­bunds. „Wir wün­schen auch ein zeit­ge­mä­ßes Geden­ken, kei­ne erstarr­ten Ritua­le. Es muss für jun­ge Men­schen auch nach­voll­zieh­bar sein.” Des­we­gen brin­ge der Volks­bund jun­ge Men­schen auf den Kriegs­grä­ber­stät­ten zusam­men. „Dort sehen sie die Fol­gen von Krieg und Gewalt. Das lässt nie­man­den unbe­ein­druckt”, so Schneiderhan.

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