WHO: Geziel­te Affen­po­cken-Imp­fung empfohlen

World Health Organization - Weltgesundheitsorganisation - Koordinationsbehörde - Schweiz - Genf Foto: Weltgesundheitsorganisation in der Schweiz (Genf), Urheber: dts Nachrichtenagentur

Nach über 18.000 Fäl­len von Affen­po­cken in 78 Län­dern emp­fiehlt die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on eine geziel­te Impfung.

„Der­zeit emp­feh­len wir kei­ne Mas­sen­imp­fung gegen Affen­po­cken”, sag­te der Chef der Agen­tur, Tedros Adha­nom Gebrey­e­sus, am Mitt­woch. Er teil­te mit, dass ein Pocken­impf­stoff namens MVA-BN in Kana­da, der Euro­päi­schen Uni­on und den USA zur Ver­wen­dung gegen Affen­po­cken zuge­las­sen wur­de, wäh­rend zwei wei­te­re Impf­stof­fe, LC16 und ACAM2000, der­zeit in Betracht gezo­gen wer­den. „Uns feh­len jedoch noch Daten zur Wirk­sam­keit von Impf­stof­fen gegen Affen­po­cken oder dazu, wie vie­le Dosen erfor­der­lich sein könn­ten. Des­halb for­dern wir alle Län­der, die Impf­stof­fe ver­wen­den, drin­gend auf, wich­ti­ge Daten über ihre Wirk­sam­keit zu sam­meln und wei­ter­zu­ge­ben”, sag­te er. Der Exper­te füg­te hin­zu, dass die WHO einen For­schungs­rah­men ent­wick­le, den Län­der nut­zen könn­ten, um die Daten zu gene­rie­ren, die erfor­der­lich sind, um bes­ser zu ver­ste­hen, wie wirk­sam die­se Impf­stof­fe sowohl Infek­tio­nen als auch Krank­hei­ten ver­hin­dern und wie sie am effek­tivs­ten ein­ge­setzt wer­den können.

Die Imp­fung bie­te kei­nen sofor­ti­gen Schutz vor Infek­tio­nen oder Krank­hei­ten und kön­ne meh­re­re Wochen dau­ern. „Das bedeu­tet, dass die Geimpf­ten wei­ter­hin Maß­nah­men ergrei­fen soll­ten, um sich selbst zu schüt­zen, indem sie engen Kon­takt, ein­schließ­lich Sex, mit ande­ren ver­mei­den, die Affen­po­cken haben oder ein Risi­ko dafür haben”, hob der WHO-Gene­ral­se­kre­tär her­vor. Es gebe der­zeit Her­aus­for­de­run­gen bei der Ver­füg­bar­keit von Impf­stof­fen. Wäh­rend es welt­weit etwa 16 Mil­lio­nen Dosen des Pocken­impf­stoffs MVA-BN gebe, sei­en die meis­ten in loser Form, was bedeu­te, dass es meh­re­re Mona­te dau­ern wird, bis sie in gebrauchs­fer­ti­ge Fläsch­chen „abge­füllt und fer­tig gestellt” sind. Meh­re­re Län­der mit Affen­po­cken­fäl­len hät­ten die Ver­sor­gung mit dem Impf­stoff sicher­ge­stellt, und die WHO ste­he in Kon­takt mit ande­ren Län­dern, um deren Ver­sor­gungs­be­darf zu ermit­teln. „Die WHO for­dert Län­der mit Pocken­impf­stof­fen auf, die­se mit Län­dern zu tei­len, die dies nicht tun. Wir müs­sen allen von Affen­po­cken betrof­fe­nen Per­so­nen und Gemein­schaf­ten in allen Län­dern und Regio­nen einen gleich­be­rech­tig­ten Zugang zu Impf­stof­fen gewähr­leis­ten”, so der Äthio­pi­er. Impf­stof­fe sei­en zwar ein wich­ti­ges Instru­ment, Über­wa­chung, Dia­gno­se und Risi­ko­min­de­rung sei­en jedoch wei­ter­hin von zen­tra­ler Bedeu­tung, um eine Über­tra­gung zu ver­hin­dern und den Aus­bruch zu stoppen.

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