Wohl­fahrts­ver­band: Kos­ten­lo­se Bahn­fahr­ten auch für Freiwilligendienste

Köln Hauptbahnhof - Bahnsteig - Kölner Dom Foto: Kölner Hauptbahnhof mit Sicht auf den Kölner Dom (Köln-Innenstadt)

Ange­sichts der Ein­füh­rung kos­ten­lo­ser Bahn­fahr­ten für Bun­des­wehr­sol­da­ten for­dert der Pari­tä­ti­sche Gesamt­ver­band Frei­fahr­ten für alle, die einen Frei­wil­li­gen­dienst leisten.

„Wenn schon von Frei­fahr­ten gespro­chen wird, soll­te die Bun­des­re­gie­rung ihren Blick bes­ser auf die 100.000 über­wie­gend jun­gen Men­schen in den Frei­wil­li­gen­diens­ten rich­ten, die hier für ein Taschen­geld von maxi­mal 400 Euro im Monat ech­ten Ein­satz für unser Gemein­we­sen leis­ten”, sag­te Haupt­ge­schäfts­füh­rer Ulrich Schnei­der der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung”. Sie hät­ten eine sol­che Aner­ken­nung mehr als ver­dient. „Und sie könn­ten auch mate­ri­ell die Befrei­ung von ihren Fahrt­kos­ten drin­gend brauchen.”

Schnei­der kri­ti­sier­te zugleich die Rege­lung für die Bun­des­wehr­sol­da­ten. „Wir haben kei­ne Wehr­pflich­ti­gen mehr”, sag­te er. Dass die­se frü­her Frei­fahr­ten zwi­schen Wohn­ort und Kaser­nen bekom­men hät­ten, sei nur sach­ge­recht gewe­sen. „Heu­te”, so Schnei­der wei­ter, „haben wir es aller­dings mit einer Berufs­ar­mee zu tun, und es gibt kei­nen wirk­li­chen Grund, einer bestimm­ten Berufs­grup­pe das Pri­vi­leg frei­er Bahn­fahr­ten zu gewähren.”

Das Argu­ment, der Anblick einer Bun­des­wehr­uni­form wür­de das sub­jek­ti­ve Sicher­heits­ge­fühl der Mit­rei­sen­den erhö­hen, sticht nach Ein­schät­zung des Pari­tä­ti­schen Gesamt­ver­ban­des nicht: „Sol­da­ten sind kei­ne Poli­zis­ten, weder von der Aus­bil­dung noch von ihrem Auf­trag und ihren Befug­nis­sen her”, so Schneider.

Uni­for­mier­te Sol­da­ten der Bun­des­wehr kön­nen ab dem 01. Janu­ar 2020 alle Züge der Deut­schen Bahn für dienst­li­che und pri­va­te Fahr­ten in der zwei­ten Klas­se kos­ten­frei nut­zen. Dafür zahlt die Bun­des­wehr eine Pau­scha­le an die Bahn.

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