ZDF: Fern­seh­rats­mit­glied plä­diert für Fusi­on von Sendern

Zweites Deutsches Fernsehen - ZDF - Öffentlich-Rechtliche - Schild Foto: Schild des Zweiten Deutschen Fernsehens (Berlin), Urheber: dts Nachrichtenagentur

ZDF-Fern­seh­rats­mit­glied Hans-Gün­ter Hen­ne­ke plä­diert für eine Fusi­on von Sendeanstalten.

„Aus der Tat­sa­che, dass es unter­schied­lich gro­ße Bun­des­län­der gibt, soll­te nicht fol­gen, dass auch jedes klei­ne Bun­des­land einen eige­nen Fern­seh­sen­der unter­hält. Zum Bei­spiel kön­nen Radio Bre­men oder der Saar­län­di­sche Rund­funk gut mit grö­ße­ren Sen­dern ohne Ein­schrän­kung der Regio­nal­be­richt­erstat­tung fusio­nie­ren”, sag­te Hen­ne­ke der „Welt” (Frei­tag­aus­ga­be). Seit ins­ge­samt 15 Jah­ren sitzt er im Fern­seh­rat. Außer­dem ist er Mit­glied des Finanz­aus­schus­ses des ZDF, den er von Juli 2012 bis Dezem­ber 2014 leitete.

Hen­ne­ke befürch­tet, dass der Rund­funk­bei­trag auf­grund gestie­ge­ner Kos­ten für Pro­duk­ti­on, Ener­gie und Gehäl­ter deut­lich erhöht wer­den könn­te. „Eigent­lich müss­te der Rund­funk­bei­trag wei­ter erhöht wer­den, von der­zeit 18,36 Euro auf rund 20 Euro im Monat”, sag­te er. „Bleibt es aber bei die­sen Kos­ten und der Infla­ti­on, wird die Poli­tik sicher die sozia­le Fra­ge stel­len. Die Bun­des­län­der wer­den sagen: Bei­trags­er­hö­hun­gen sind den Bei­trags­zah­lern nicht mehr zuzu­mu­ten”, sag­te Henneke.

Außer­dem sieht er Ein­spar­po­ten­ti­al bei den Sen­dern. „Die Pen­si­ons­las­ten erdrü­cken die Anstal­ten, sie müs­sen auf Nor­mal­maß gede­ckelt wer­den. Dafür ist eine Rah­men­ver­ein­ba­rung für alle Sen­der nötig”, so das Fern­seh­rats­mit­glied. Wie bei ande­ren Betriebs­ren­ten auch soll­te die Dau­er der Arbeit im Sen­der eine Rol­le spie­len. Mit der beam­ten­ähn­li­chen Ren­te müs­se Schluss sein. Hen­ne­ke schlägt eine Hal­bie­rung der Betriebs­ren­ten für die Neu­ver­trä­ge von Inten­dan­ten vor: „Wenn Füh­rungs­kräf­te als Rent­ner ohne Ein­griff in lau­fen­de Ver­trä­ge künf­tig nur noch die Hälf­te ihrer akti­ven Bezü­ge als Alters­ver­sor­gung erhiel­ten, macht das nie­man­den arm. So wür­de man den Bei­trags­zah­lern signa­li­sie­ren, dass man mit ihrem Geld sorg­sam umgeht”.

ARD und ZDF pla­nen der­zeit zum Bei­spiel, eini­ge linea­re Fern­seh­pro­gram­me ins Digi­ta­le zu über­füh­ren. Doch das geht Hen­ne­ke nicht weit genug: „Das ist eine Mini-Reform. Sie ver­kau­fen die Über­führ­bar­keit der Zusatz­pro­gram­me tagesschau24, One, ARD-alpha, ZDF­in­fo und ZDF­neo ins Inter­net als Reform”.

Er hal­te die Novel­le des Medi­en­staats­ver­trags für kei­nen ech­ten Erfolg. „Nicht ein ein­zi­ger Euro wird dadurch gespart”, sag­te Hen­ne­ke. Die Par­la­men­te der Bun­des­län­der wol­len die Novel­le des Medi­en­staats­ver­tra­ges bis Ende des Jah­res beschlie­ßen. „Das sind eher kos­me­ti­sche und klein­tei­li­ge Ände­run­gen, ohne dass das gro­ße Gan­ze ange­gan­gen wird. Reform­ei­fer ist kaum zu erken­nen”, sag­te Hen­ne­ke. In der Novel­le wer­de der Auf­trag der Sen­der, eine Grund­ver­sor­gung sicher­zu­stel­len, „nur etwas blu­mi­ger” formuliert.

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