Zoll: Bun­des­wei­te Über­prü­fung der Arbeit­ge­ber zwecks Mindestlohn

Generalzolldirektion Augsburg - Zoll stoppt Schwarzarbeit Foto: Zoll Augsburg (Zoll stoppt Schwarzarbeit), Urheber: Generalzolldirektion/Zollverwaltung

Der Köl­ner Zoll hat letz­te Woche Diens­tag und Mitt­woch mit rund 6.000 Ein­satz­kräf­ten haupt­säch­lich Arbeit­ge­ber über­prüft, ob sie den Min­dest­lohn an den Arbeit­neh­mer auszahlen.

Am 11. und 12. Sep­tem­ber 2018 haben ins­ge­samt rund 6.000 Ein­satz­kräf­te der Finanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit der Zoll­ver­wal­tung (FKS) bun­des­weit die Ein­hal­tung der Min­dest­lohn­re­ge­lun­gen geprüft. Dabei befrag­ten die Zöll­ne­rin­nen und Zöll­ner über 32.000 Per­so­nen zu ihren Arbeits­ver­hält­nis­sen und führ­ten rund 4.500 Geschäfts­un­ter­la­gen­prü­fun­gen bei Arbeit­ge­bern durch. Der Köl­ner Zoll war an den bei­den Tagen mit 195 Ein­satz­kräf­ten unter­wegs. Schwer­punkt der Kon­trol­len waren die Städ­te Köln, Bonn, Lever­ku­sen, Ber­gisch Glad­bach, Gum­mers­bach, Sieg­burg und Trois­dorf. Mehr als 570 Arbeit­ge­ber wur­den über­prüft und dabei knapp 1.350 Per­so­nen befragt. Noch vor Ort wur­den 133 Geschäfts­un­ter­la­gen­prü­fun­gen durchgeführt.

Im beson­de­ren Fokus der Kon­trol­len stand die Ein­hal­tung des gesetz­li­chen Min­dest­loh­nes. Der gesetz­li­che Min­dest­lohn besteht seit 2015 und beträgt aktu­ell 8,84 Euro je Zeit­stun­de. Die Ein­satz­kräf­te prüf­ten ins­be­son­de­re im Ein­zel­han­del, Gast­stät­ten- und Beher­ber­gungs­ge­wer­be, Fri­seur­hand­werk, Speditions‑, Trans­port- und Logis­tik­ge­wer­be sowie im Personenbeförderungsgewerbe.

Ins­ge­samt hat der Zoll 351 Ermitt­lungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet, davon 172 Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver­fah­ren wegen Ver­stö­ßen gegen das Min­dest­lohn­ge­setz. Die übri­gen Ver­fah­ren betref­fen unter ande­rem das Vor­ent­hal­ten von Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen und Leis­tungs­miss­brauch. Der Köl­ner Zoll lei­te­te vor Ort 15 Ermitt­lungs­ver­fah­ren ein, davon allein acht auf­grund von Mindestlohnverstößen.

In 3.291 Fäl­len sind wei­te­re Sach­ver­halts­auf­klä­run­gen erfor­der­lich. Dabei erga­ben sich ins­be­son­de­re Hin­wei­se auf Min­dest­lohn­un­ter­schrei­tun­gen, das Vor­ent­hal­ten von Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen, ille­ga­le Aus­län­der­be­schäf­ti­gung und den unrecht­mä­ßi­gen Bezug von Sozi­al­leis­tun­gen. Das Haupt­zoll­amt Köln wird in mehr als 130 Sach­ver­hal­te wei­te­re Ermitt­lun­gen anstel­len. In 44 Fäl­len gibt es Hin­wei­se auf Min­dest­lohn­ver­stö­ße, in 36 Fäl­len Anzei­chen für Sozi­al­leis­tungs­miss­brauch, 20 Fäl­le von ille­ga­ler Aus­län­der­be­schäf­ti­gung und 20 Hin­wei­se auf das Vor­ent­hal­ten von Sozialversicherungsbeiträgen.