Zahl jun­ger Dro­gen­to­ter legt stark zu

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Zahl der jun­gen Dro­gen­to­ten in Deutsch­land hat sich seit 2016 mehr als ver­dop­pelt. Laut einer Abfra­ge des NDR-For­mats „STRG_F” in den Bun­des­län­dern sind im Jahr 2021 ins­ge­samt 131 Men­schen gestor­ben, die jün­ger als 22 Jah­re alt waren. Dar­un­ter waren sogar drei Kin­der im Alter von bis zu 13 Jahren. 

Zwi­schen 2016 und 2019 lag die Zahl noch zwi­schen 44 und 59 Dro­gen­to­ten pro Jahr im Alter von bis ein­schließ­lich 21 Jah­ren, 2020 waren es 78. Die Zahl der Dro­gen­to­ten aller Alters­klas­sen war 2021 eben­falls auf ein Lang­zeit­hoch von 1.826 gestie­gen. Der Grund für den star­ken Anstieg jun­ger Dro­gen­to­ter ist offen­bar noch unklar. Der Dro­gen­be­auf­trag­te der Bun­des­re­gie­rung, Burk­hard Bli­e­nert, zeig­te über­rascht. „Die­se Zahl war mir so noch nicht bekannt, belegt aber ein­deu­tig, dass wir den von mir bereits mehr­fach gefor­der­ten neu­en Kurs in der hie­si­gen Sucht- und Dro­gen­po­li­tik unbe­dingt brau­chen”, sag­te er „STRG_F”. Bli­e­nert for­dert einen Para­dig­men­wech­sel. „Dro­gen­kon­sum darf kein Gesprächs­ta­bu blei­ben, sucht­kran­ke Men­schen dür­fen nicht mehr aus­ge­grenzt wer­den, Hil­fe muss schnel­ler und direk­ter ankom­men.” Nicht alle Bun­des­län­der hat­ten bei der Erhe­bung alle Daten vor­lie­gen. Im Jahr 2016 (44 Dro­gen­to­te bis 21) feh­len Daten aus Bre­men und dem Saar­land, 2017 (55 Dro­gen­to­te bis 21 Jah­re) feh­len Daten aus Thü­rin­gen und dem Saar­land und 2018 (53 Dro­gen­to­te bis 21 Jah­re) feh­len Zah­len aus dem Saar­land. Die Zah­len von 2019 bis 2021 sind laut NDR vollständig.

Foto: MDMA, über dts Nachrichtenagentur

Anmer­kun­gen zum Bei­trag? Hin­weis an die Redak­ti­on sen­den.