Bericht: Län­der las­sen seit Jah­ren ÖPNV-Mit­tel ungenutzt

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Län­der las­sen offen­bar seit Jah­ren Mil­li­ar­den des Bun­des für Bus­se und Bah­nen unge­nutzt. Das ergab eine Abfra­ge des Por­tals „Busi­ness Insi­der” unter allen 16 Bun­des­län­dern. In Rhein­land-Pfalz wur­den dem­nach zum Bei­spiel vori­ges Jahr ca. 

175 Mil­lio­nen Euro an Regio­na­li­sie­rungs­mit­teln nicht ver­aus­gabt. In Nord­rhein-West­fa­len lagen Ende 2020 nicht ver­aus­gab­te Regio­na­li­sie­rungs­mit­tel in Höhe von 1,28 Mil­li­ar­den Euro vor. Ende 2021 hat sich die­ser Betrag auf 1,49 Mil­li­ar­den Euro erhöht. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Bran­den­burg, Baden-Würt­tem­berg und meh­re­ren ande­ren Län­dern blie­ben dem Bericht zufol­ge Beträ­ge im drei­stel­li­gen Mil­lio­nen­be­reich unan­ge­tas­tet. Thü­rin­gen, Ber­lin, Bre­men, Ham­burg ant­wor­ten laut „Busi­ness Insi­der” nicht auf die Anfra­ge. Nicht alle Län­der geben an, was mit dem nicht ver­brauch­ten Geld pas­sie­ren soll. Der Bund hat als Geld­ge­ber jedoch wenig Hand­ha­be zu sehen, wo das Geld lan­det, so der Bun­des­rech­nungs­hof. Ledig­lich über soge­nann­te Ver­wen­dungs­nach­wei­se kön­ne die Bun­des­re­gie­rung sehen, wie die Mit­tel aus­ge­ge­ben wer­den. Eini­ge Län­der sagen, aus den Regio­na­li­sie­rungs­mit­tel wer­de nicht nur der lau­fen­de Betrieb finan­ziert. Das Geld vom Bund wer­de für lang­fris­ti­ge Inves­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur, wie zum Bei­spiel die Erneue­rung von Bahn­stre­cken, ver­wen­det. In Krei­sen der Rech­nungs­prü­fer gibt es aller­dings auch den Ver­dacht, dass die nicht ver­wen­de­ten Bun­des­mit­tel nach eini­gen Jah­ren umge­lenkt wer­den in ande­re Haus­halts­be­rei­che. Doch die Nach­ver­fol­gung sei schwie­rig. Des­halb emp­fiehlt der Bun­des­rech­nungs­hof der Bun­des­re­gie­rung, die „Finan­zie­rungs­in­stru­men­te des Bun­des grund­le­gend zu berei­ni­gen und in ein ein­heit­li­ches ÖPNV-Gesetz” zu packen. Nur so kön­ne der Bund die ver­schie­de­nen Mit­tel auf­ein­an­der abstim­men und über­prü­fen, ob das Geld – mit Blick auf die ver­kehrs- und kli­ma­po­li­ti­schen Zie­le – wirk­sam und wirt­schaft­lich ein­ge­setzt wird.

Foto: Über­füll­te U‑Bahn, über dts Nachrichtenagentur

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