Stu­die: Dezem­ber-Gas­hil­fe fließt vor allem an Nichtbedürftige

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Die Gas-Sofort­hil­fe die­ses Jah­res fließt zu zwei Drit­teln an Haus­hal­te, die sie nicht unbe­dingt benö­ti­gen. Das ist das Ergeb­nis einer Stu­die drei­er For­schungs­in­sti­tu­te, die für die Bun­des­re­gie­rung die Ener­gie­wen­de unter­su­chen, wie der „Spie­gel” berich­tet. Drin­gend ange­wie­sen auf die Hil­fen sind nach der Ana­ly­se Haus­hal­te, die weni­ger als 2.700 Euro pro Monat net­to ver­die­nen und mehr als zehn Pro­zent ihres Ein­kom­mens für Strom und Hei­zung ausgeben. 

Sie lau­fen Gefahr, durch die höhe­ren Ener­gie­kos­ten die­ses Jah­res in Armut zu fal­len. Weil die Bun­des­re­gie­rung jedoch allen Haus­hal­ten ohne Rück­sicht auf deren wirt­schaft­li­che Lage die Dezem­ber-Aus­ga­ben erstat­tet, kom­men auch Bür­ger mit höhe­ren Ein­künf­ten oder einem gerin­ge­ren Ener­gie­kos­ten­an­teil in den Genuss der Hil­fen. Wird nur Letz­te­res berück­sich­tigt, liegt der Streu­ver­lust der Gel­der bei 56 Pro­zent. Wer­den bei­de Kate­go­rien ein­be­zo­gen, steigt der Anteil der Hil­fen, die nicht ziel­ge­nau ver­teilt wer­den, auf fast zwei Drit­tel. Somit kom­me „ein mehr oder weni­ger gro­ßer Teil der Kom­pen­sa­ti­on Nicht­be­dürf­ti­gen zugu­te”, heißt es in der Unter­su­chung. Für die Dezem­ber-Hil­fe sind im Bun­des­haus­halt fast neun Mil­li­ar­den Euro ein­ge­plant. Die für kom­men­des Jahr vor­ge­se­he­ne Gas­preis­brem­se haben die Wis­sen­schaft­ler noch nicht auf ihre sozia­len Fol­gen abge­klopft. An der Stu­die waren For­scher des Pots­dam-Insti­tuts für Kli­ma­fol­gen­for­schung, des RWI-Leib­niz-Insti­tuts für Wirt­schafts­for­schung in Essen sowie des Köl­ner Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft beteiligt.

Foto: Wok auf einem Gas­herd, über dts Nachrichtenagentur

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