Ver­kehrs­mi­nis­ter gibt maro­den Brü­cken und Stra­ßen Priorität

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Vol­ker Wis­sing (FDP) will den Bau gro­ßer Infra­struk­tur­vor­ha­ben beschleu­ni­gen und möch­te sich dabei nicht nur auf den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien beschrän­ken. Für ihn habe auch der Bau und die Instand­set­zung maro­der Brü­cken und Stra­ßen Prio­ri­tät, sag­te der FDP-Poli­ti­ker der FAZ (Sams­tag­aus­ga­be). Gesche­he dies nicht, wür­den die Bür­ger dau­er­haft mit Eng­päs­sen leben müssen. 

„Was wir schon aus der Coro­na-Pan­de­mie ken­nen, könn­te dann All­tag wer­den: Feh­len­de Pro­duk­te in den Super­märk­ten zum Bei­spiel.” Die Wirt­schaft wer­de das bei feh­len­den Roh­stof­fen und Kom­po­nen­ten in der Pro­duk­ti­on zu spü­ren bekom­men. Er warn­te: „Wenn wir durch lang­sa­me Pla­nungs­ver­fah­ren auch noch Infra­struk­tur­pro­ble­me ver­grö­ßern, wird das ein enor­mer Stress­test für die Gesell­schaft.” Um dies zu ver­hin­dern, müs­se die Ampel­re­gie­rung noch in die­sem Jahr ein wei­te­res Pla­nungs­be­schleu­ni­gungs­ge­setz ver­ab­schie­den, das die Hal­bie­rung der Pla­nungs­zei­ten garan­tie­re. Das dürf­te jedoch auf Wider­stand beim grü­nen Koali­ti­ons­part­ner sto­ßen. Ins­be­son­de­re mit Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Stef­fi Lem­ke gibt es schon län­ger Dis­kus­sio­nen über die Grund­satz­fra­ge, wel­che Pro­jek­te beschleu­nigt wer­den sol­len. Auch Bun­des­jus­tiz­mi­nis­ter Mar­co Busch­mann, eben­falls FDP, will Ver­kehrs­we­ge zügi­ger als bis­her bau­en und hat dies in sei­nen Plä­nen zur Beschleu­ni­gung von Ver­wal­tungs­ge­richts­ver­fah­ren so vor­ge­se­hen. Der Geset­zes­ent­wurf war am Mitt­woch vom Kabi­nett nach einer län­ge­ren Ver­zö­ge­rung ver­ab­schie­det wor­den. Die Plä­ne des Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­te­ri­ums sind nun ein wei­te­rer Bau­stein in dem Bemü­hen, das Vor­ha­ben aus dem Koali­ti­ons­ver­trag zu ver­wirk­li­chen. Als Bei­spiel für eine not­wen­di­ge Beschleu­ni­gung nann­te Wis­sing die Tal­brü­cke Rah­me­de, die vor einem Jahr aus Sicher­heits­grün­den gesperrt wer­den muss­te. Seit­dem lei­den die Bewoh­ner in der Stadt erheb­lich unter Last­wa­gen-Ver­kehr. Wis­sing argu­men­tiert, man kön­ne dort eine neue Brü­cke bau­en, ohne Umwelt­be­lan­ge zu ver­let­zen. Schließ­lich wis­se man, wie sich eine Brü­cke an die­ser Stel­le auf Natur und Umwelt aus­wir­ke: Eine Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung sei dort obsolet.

Foto: Umlei­tungs­schild, über dts Nachrichtenagentur

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