Umfra­ge: Volks­wir­te für höhe­re Reichensteuer

Mün­chen (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Deut­sche Volks­wir­te unter­stüt­zen mehr­heit­lich einen höhe­ren Steu­er­satz für sehr hohe Ein­kom­men. In einer Erhe­bung des Mün­che­ner Ifo-Insti­tuts gaben 56 Pro­zent der Befrag­ten an, eine Anhe­bung des Rei­chen­steu­er­sat­zes auf Jah­res­ein­kom­men ab 278.000 Euro zu befür­wor­ten. Eine Erhö­hung des Spit­zen­steu­er­sat­zes, der bereits ab 59.000 Euro zu zah­len ist, leh­nen jedoch 52 Pro­zent der Öko­no­men ab. 

„Anders als der Name nahe­legt, trä­fe eine Erhö­hung des Spit­zen­steu­er­sat­zes nicht nur die Bezie­her sehr hoher Ein­kom­men, son­dern wür­de beson­ders die Mit­tel­schicht belas­ten”, sag­te Ifo-For­scher Mar­cel Schlep­per. Das vom Bun­des­tag beschlos­se­ne Infla­ti­ons­aus­gleichs­ge­setz, das Steu­er­sen­kun­gen zum Aus­gleich der kal­ten Pro­gres­si­on vor­sieht, unter­stüt­zen 76 Pro­zent der Teil­neh­mer. Die Wirt­schafts­wei­sen hat­ten in ihrem Jah­res­gut­ach­ten befris­tet Steu­er­erhö­hun­gen für Spit­zen­ver­die­ner vor­ge­schla­gen. Einen höhe­ren Spit­zen­steu­er­satz unter­stüt­zen 46 Pro­zent der VWL-Pro­fes­so­ren, aber 52 Pro­zent leh­nen ihn ab. Die bei­den Grup­pen unter­schei­den sich in ihrer Ein­schät­zung, ob Per­so­nen mit hohem Ein­kom­men bereits die Las­ten der Kri­se aus­rei­chend schul­tern. 94 Pro­zent der Unter­stüt­zer geben an, dass eine Erhö­hung des Spit­zen­steu­er­sat­zes die Fair­ness der Las­ten­ver­tei­lung in der Kri­se ver­bes­se­re. Von den Geg­nern sehen das nur 28 Pro­zent so. „Die öffent­li­chen Haus­hal­te äch­zen unter den Mehr­aus­ga­ben der ver­gan­ge­nen Jah­re”, sag­te Schlep­per wei­ter. „Eine Kon­so­li­die­rung ist drin­gend gebo­ten.” 52 Pro­zent der Befrag­ten befür­wor­ten eine Ver­rin­ge­rung der öffent­li­chen Aus­ga­ben. Dage­gen spre­chen sich 43 Pro­zent für Steu­er­erhö­hun­gen aus. Eine ähn­lich hohe Zustim­mungs­quo­te fin­det mit 37 Pro­zent eine Aus­set­zung der Schul­den­brem­se. Nur sechs Pro­zent befür­wor­ten wei­te­re Extrahaushalte.

Foto: Finanz­amt, über dts Nachrichtenagentur

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