Grü­ne und FDP for­dern von Fae­ser Klar­heit zu Wechselgerüchten

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Poli­ti­ker von Grü­nen und FDP haben von Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin Nan­cy Fae­ser (SPD) eine Ent­schei­dung über ihre poli­ti­sche Zukunft ver­langt. Fae­ser müs­se „rasch Klar­heit zu den Spe­ku­la­tio­nen über ihre mög­li­che Spit­zen­kan­di­da­tur in Hes­sen schaf­fen”, sag­te die Par­la­men­ta­ri­sche Geschäfts­füh­re­rin der Grü­nen-Frak­ti­on, Ire­ne Miha­lic, dem „Han­dels­blatt”. Falls sie nicht län­ger Innen­mi­nis­te­rin blei­ben wer­de, „darf es bei die­sem wich­ti­gen Haus in Zei­ten eines Krie­ges in Euro­pa und mul­ti­plen Kri­sen kei­ne lan­ge Hän­ge­par­tie geben”. 

Wahl­kampf und die Lei­tung des Minis­te­ri­ums sei­en „ange­sichts der vie­len schwie­ri­gen Her­aus­for­de­run­gen zusam­men schwer vor­stell­bar”. FDP-Bun­des­vi­ze Wolf­gang Kubicki sieht eben­falls Klä­rungs­be­darf, ob Fae­ser vor­zei­tig aus dem Kabi­nett aus­schei­den will, um die hes­si­sche SPD im kom­men­den Jahr in den Land­tags­wahl­kampf zu füh­ren. „Natür­lich soll­te nicht der Ein­druck ent­ste­hen, dass wir in den nächs­ten Wochen eine Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin auf Abruf haben”, sag­te Kubicki dem „Han­dels­blatt”. Das müs­se aber die SPD mit sich selbst aus­ma­chen. Jeder Koali­ti­ons­part­ner ent­schei­de selbst über die Beset­zung sei­ner Res­sorts. Gleich­wohl dür­fe eine mög­li­che Kabi­netts­um­bil­dung „nicht zulas­ten der Arbeits­fä­hig­keit des Innen­res­sorts gehen”. Auch die Vize­che­fin der Uni­ons­frak­ti­on, Andrea Lind­holz (CSU), ver­lang­te, dass Fae­ser „umge­hend” für Klar­heit sorgt. „Die­se mona­te­lan­ge Hän­ge­par­tie ist eine Zumu­tung für unser Land und das Minis­te­ri­um”, sag­te Lind­holz der Zei­tung. Fae­ser hät­te das Minis­te­rin­nen­amt gar nicht erst über­neh­men sol­len, wenn sie es nur ein Jahr spä­ter wie­der abge­ben wol­le. „Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um ist ein zen­tra­ler Sicher­heits­ga­rant in Deutsch­land, kein Erfül­lungs­ge­hil­fe für sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Kar­rie­re­plä­ne.” Das Innen­res­sort brau­che „eine kraft­vol­le und glaub­wür­di­ge Füh­rung, kei­ne Minis­te­rin auf Abruf”. Ein Spre­cher des Innen­mi­nis­te­ri­ums sag­te dem „Han­dels­blatt” zu den Wech­sel­ge­rüch­ten: „Die Bun­des­in­nen­mi­nis­te­rin führt ihr Amt mit vol­ler Kraft, um die gro­ßen innen­po­li­ti­schen Auf­ga­ben zu erfül­len.” Aus Fae­sers Umfeld hieß es, die Ent­schei­dung über eine mög­li­che Spit­zen­kan­di­da­tur sei noch nicht getrof­fen, sie wer­de erst im Febru­ar fal­len. Dann will die hes­si­sche SPD bekannt geben, mit wel­chem Spit­zen­per­so­nal sie bei der Land­tags­wahl 2023 antre­ten wird.

Foto: Nan­cy Fae­ser, über dts Nachrichtenagentur

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