Baye­ri­sche Ermitt­ler zer­schla­gen Kinderporno-Plattformen

Die Bam­ber­ger Gene­ral­staats­an­walt­schaft und das Baye­ri­sche Lan­des­kri­mi­nal­amt (BLKA) haben nach drei­jäh­ri­ger Ermitt­lungs­ar­beit drei kin­der­por­no­gra­fi­sche Platt­for­men im Dark­net zer­schla­gen. Dort wur­den nach Anga­ben der Ermitt­ler monat­lich rund 20.000 Auf­nah­men geteilt. Der „Spie­gel” schreibt, die öffent­lich zugäng­li­chen Chat­rooms „Tor­Pe­doChat” und „Tor­Pe­doChat­DE” sei­en auch zu Ver­ab­re­dun­gen zum sexu­el­len Miss­brauch von Kin­dern genutzt worden. 

Wer dort beson­ders aktiv war und eine gro­ße Men­ge Mate­ri­al teil­te, qua­li­fi­zier­te sich den Ermitt­lern zufol­ge für eine Ein­la­dung zum Dark­net­fo­rum „The­An­nex”. Zu fin­den waren dort Links zu drei zugangs­be­schränk­ten Berei­chen, in denen Pädo­phi­le kin­der­por­no­gra­fi­sche Inhal­te tei­len und sich über ihre Nei­gun­gen unter­hal­ten konn­ten. Dar­un­ter befand sich der „No-Limits-Chat”, in dem Fotos und Vide­os hoch­ge­la­den wer­den soll­ten, die User mit den Begrif­fen Tod, Blut, BDSM, Schmer­zen oder Kot label­ten. Im Novem­ber nah­men die Beam­ten einen 22-jäh­ri­gen Deut­schen in Bonn fest, bei dem es sich um den Mode­ra­tor eines Rol­len­spiel­be­reichs han­deln soll. Aus­län­di­sche Ermitt­ler nah­men zeit­gleich zwei mut­maß­li­che Mode­ra­to­ren in Groß­bri­tan­ni­en und den Haupt-Admi­nis­tra­tor aller drei Sei­ten im US-Bun­des­staat Ala­ba­ma fest. Auch zahl­rei­che Nut­zer der Platt­for­men gerie­ten ins Visier der Ermitt­ler. Bei einem von ihnen han­delt es sich um einen Jus­tiz­voll­zugs­be­am­ten aus Nie­der­bay­ern. Laut „Spiegel”-Bericht gab er einem ver­deck­ten Ermitt­ler des BLKAs Hin­wei­se, die zu sei­ner Iden­ti­fi­zie­rung führ­ten. „Es han­del­te sich um sehr kon­spi­ra­tiv auf­ge­setz­te und tech­nisch gut abge­si­cher­te Sei­ten mit einem gro­ßen Nut­zer­kreis”, erklär­te Ober­staats­an­walt Tho­mas Goger vom Zen­trum zur Bekämp­fung von Kin­der­por­no­gra­fie und sexu­el­lem Miss­brauch im Inter­net bei der Gene­ral­staats­an­walt­schaft Bam­berg. „Dass die­se drei Sei­ten in der bis­he­ri­gen Form wie­der online gehen kön­nen, ist nach unse­rer Bewer­tung aus­ge­spro­chen unwahr­schein­lich.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Fest­nah­me mit Hand­schel­len, über dts Nachrichtenagentur

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