Bericht: Mehr Aus­spä­hun­gen von Exil­ira­nern in Deutschland

Seit den Pro­tes­ten im Iran stel­len Sicher­heits­be­hör­den in Deutsch­land ver­mehr­te Aus­spä­hun­gen ira­ni­scher Nach­rich­ten­diens­te von hier­zu­lan­de leben­den oppo­si­tio­nel­len Ira­nern fest. Dies zeigt eine Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung auf eine Anfra­ge der Lin­ke-Bun­des­tags­frak­ti­on, über die die „Welt am Sonn­tag” berich­tet. „Seit Beginn der sog. Mah­sa-Ami­ni-Pro­tes­te fal­len ver­mehrt Hin­wei­se auf mög­li­che Aus­spä­hun­gen von Ver­an­stal­tun­gen und Ein­zel­per­so­nen aus dem oppo­si­tio­nel­len Bereich an. Oppo­si­tio­nel­le Grup­pie­run­gen und Ein­zel­per­so­nen .. gel­ten aus Sicht der Macht­ha­ber in Iran als Gefähr­dung für den Fort­be­stand des Regimes”, heißt es darin. 

Aus der Ant­wort geht zudem her­vor: „Dem Bun­des­amt für Ver­fas­sungs­schutz lie­gen zu 160 Per­so­nen mit Bezü­gen zu Deutsch­land Hin­wei­se auf Ver­bin­dun­gen zu den ira­ni­schen Revo­lu­ti­ons­gar­den vor. Nicht zu jeder Per­son ist bekannt, inwie­weit sie sich zum jet­zi­gen Zeit­punkt in Deutsch­land auf­hält.” Die „umfang­rei­chen Aus­spä­hungs­ak­ti­vi­tä­ten” der Revo­lu­ti­ons­gar­den „rich­ten sich ins­be­son­de­re gegen (pro-)israelische bezie­hungs­wei­se (pro-)jüdische Zie­le”. Mar­ti­na Ren­ner, innen­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Lin­ke-Frak­ti­on, sag­te der „Welt am Sonn­tag”: „Die Ant­wort der Bun­des­re­gie­rung bestä­tigt den Ein­druck von Exil-Oppo­si­tio­nel­len, dass Ein­schüch­te­rung und Über­wa­chung seit Beginn der Pro­tes­te zuneh­men. Die­se Men­schen müs­sen bes­ser geschützt wer­den.” Die Revo­lu­ti­ons­gar­de stel­le auch in Deutsch­land eine Bedro­hung für Israe­lis, Juden und ira­ni­sche Oppo­si­tio­nel­le dar, so Ren­ner wei­ter. „Die Behör­den müs­sen den Straf­ver­fol­gungs­druck erhö­hen und wo not­wen­dig auch diplo­ma­ti­sche Kon­se­quen­zen zie­hen, wie zum Bei­spiel den Ent­zug diplo­ma­ti­scher Immu­ni­tät oder die Aus­wei­sung von Agen­ten.” (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Demo gegen das Regime im Iran, über dts Nachrichtenagentur

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