Bericht: Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um unter Lam­brecht aufgebläht

Ber­lin (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Eigent­lich soll­ten im Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um seit Jah­ren Dienst­pos­ten redu­ziert wer­den – die Ziel­grö­ße lag bei 2.500 Mit­ar­bei­tern – inzwi­schen sind dort aller­dings schon über 3.000 Pos­ten besetzt. Allein seit Amts­über­nah­me von Ex-Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Chris­ti­ne Lam­brecht (SPD) im Dezem­ber 2021 bis heu­te wur­den ins­ge­samt 137 neue Dienst­pos­ten geschaf­fen, wie aus einer Anfra­ge der CDU-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Kers­tin Vier­eg­ge her­vor­geht, über die das Maga­zin Busi­ness Insi­der berich­tet. Unter den neu­en Pos­ten sind auch hoch dotier­te: So ist in der Lis­te ein B6-Job auf Ebe­ne der Stabs­ele­ment­lei­tung, bei dem das Monats­ge­halt min­des­tens 10.600 Euro plus Zuschlä­ge beträgt. 

Dem­nach wur­den dar­über hin­aus aber auch vier Refe­rats­lei­ter (Gehalt ab 6.338 Euro/Monat) sowie 53 Refe­ren­ten-Dienst­pos­ten (Gehalt ab 4.592 Euro/Monat) neu geschaf­fen. Intern stau­nen selbst lang­jäh­ri­ge Minis­te­ri­ums­mit­ar­bei­ter über die­se Zahl. Tat­säch­lich wur­den unter der Ägi­de Lam­b­rechts neue Refe­ra­te im Lei­tungs­stab und im Stab Orga­ni­sa­ti­on und Revi­si­on gegrün­det, etwa ein Kri­sen­zen­trum. Eini­ge der Stel­len besetz­te die Minis­te­rin mit Ver­trau­ten, heißt es in dem Bericht. Ein­zel­ne Berei­che, wie etwa die Pres­se­ar­beit, wur­den aber auch neu struk­tu­riert, um bestimm­te Dienst­pos­ten anzu­he­ben. Zusätz­lich wur­den laut Lis­te 33 Stel­len für Sach­be­ar­bei­ter geschaf­fen (Gehalt ab 3.195 Euro/Monat) sowie 16 Büro­sach­be­ar­bei­ter (Gehalt ab 2.490 Euro/Monat). Durch eine bun­des­wehr­in­ter­ne Umstruk­tu­rie­rung wur­den dem Minis­te­ri­um auch wie­der die Kraft­fah­rer zuge­ord­net, wes­halb for­mal 30 neue Dienst­pos­ten geschaf­fen wur­den. Als Erklä­rung für den Auf­wuchs gibt das Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um gegen­über Vier­eg­ge ledig­lich an: „Der über­wie­gen­de Anteil die­ser Dienst­pos­ten wur­de für die Rück­füh­rung der Kraft­fahr-Dienst­leis­tun­gen in das Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Ver­tei­di­gung (BMVg), die Eta­blie­rung eines Lage­zen­trums sowie poli­ti­schen Schwer­punkt­the­men (Kli­ma und Nach­hal­tig­keit, Son­der­ver­mö­gen Bun­des­wehr, Rüs­tungs­pro­jek­te) erfor­der­lich.” Vier­eg­ge kri­ti­siert den Auf­wuchs. Sie hof­fe, dass Boris Pis­to­ri­us (SPD) als neu­er Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter „sich im Gegen­satz zu sei­ner Vor­gän­ge­rin dar­auf kon­zen­triert, effi­zi­en­te­re Struk­tu­ren zu schaf­fen, anstatt immer neue Dienst­pos­ten anzu­häu­fen, deren Mehr­wert nicht zu erken­nen ist”.

Foto: Chris­ti­ne Lam­brecht, über dts Nachrichtenagentur

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