Bun­des­rat stoppt Gesetz für Schutz von Whistleblowern

Ein Bun­des­tags­be­schluss zum Schutz von so genann­ten Whist­le­b­lo­wern hat am Frei­tag nicht die erfor­der­li­che Zustim­mung im Bun­des­rat erhal­ten. Es kann daher vor­erst nicht in Kraft tre­ten. Bun­des­re­gie­rung und Bun­des­tag haben nun die Mög­lich­keit, den Ver­mitt­lungs­aus­schuss anzu­ru­fen, um mit den Län­dern über einen Kom­pro­miss zu beraten. 

Das Gesetz, das der Bun­des­tag im Dezem­ber 2022 ver­ab­schie­det hat­te, soll den Umgang mit Mel­dun­gen zu Betrü­ge­rei­en, Kor­rup­ti­on und ande­ren Miss­stän­den in Behör­den und Unter­neh­men regeln, eben­so mit Hin­wei­sen auf man­geln­de Ver­fas­sungs­treue von Beschäf­tig­ten im öffent­li­chen Dienst, auch wenn dabei kei­ne kon­kre­ten Straf­ta­ten vor­lie­gen. Die­se Ände­rung wur­de erst im Lau­fe der Bun­des­tags­be­ra­tun­gen in den ursprüng­li­chen Regie­rungs­ent­wurf auf­ge­nom­men – unter ande­rem auch mit Blick auf Zuge­hö­ri­ge der „Reichs­bür­ger­sze­ne”. Behör­den und Unter­neh­men sol­len geson­der­te inter­ne Anlauf­stel­len schaf­fen und auch anony­me Hin­wei­se ent­ge­gen­neh­men. Zusätz­lich will der Bund eine exter­ne Mel­de­stel­le beim Bun­des­amt für Jus­tiz errich­ten. Die Län­der sol­len eige­ne exter­ne Mel­de­stel­len ein­rich­ten kön­nen. Der Bun­des­tags­be­schluss soll auch Ver­fah­ren und Ver­trau­lich­keit der Mel­dun­gen und Maß­nah­men zum Schutz der Hin­weis­ge­ber vor Repres­sa­li­en regeln, sowie Haf­tung, Scha­dens­er­satz und Buß­gel­der im Fal­le bewusst fal­scher Anga­ben. Hin­ter­grund sind Vor­ga­ben einer EU-Richt­li­nie, die in deut­sches Recht umzu­set­zen sind. Das Gesetz soll­te drei Mona­te nach Ver­kün­dung im Bun­des­ge­setz­blatt in Kraft tre­ten. (dts Nachrichtenagentur)

Foto: Gebäu­de des Bun­des­ra­tes in Ber­lin, über dts Nachrichtenagentur

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