BVerfG: Regie­rung muss Par­la­ment zu Ver­fas­sungs­schutz antworten

Berlin/Karlsruhe (dts Nach­rich­ten­agen­tur) – Am Mitt­woch hat das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt ent­schie­den, dass eine unter­las­se­ne Aus­kunft der Bun­des­re­gie­rung im Jahr 2020 zur Zahl der im Aus­land täti­gen Ver­fas­sungs­schutz­mit­ar­bei­ter das par­la­men­ta­ri­sche Fra­ge­recht ver­letzt hat. Das Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um hat­te unter der dama­li­gen Lei­tung von Horst See­ho­fer (CSU) auf die Anfra­ge des FDP-Abge­ord­ne­ten Kon­stan­tin Kuh­le eine Ant­wort ver­wei­gert mit dem Hin­weis, die abge­frag­ten Infor­ma­tio­nen beträ­fen in beson­de­rem Maße das Staats­wohl. Dem Zwei­ten Senat des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts reicht die­se Begrün­dung nicht aus – wenn­gleich das Aus­kunfts­recht der Abge­ord­ne­ten nicht gren­zen­los sei. 

„Eine Gefähr­dung des Staats­wohls ist weder hin­rei­chend dar­ge­legt noch ansons­ten ersicht­lich”, schreibt das Gericht in der Urteils­be­grün­dung. Die Bun­des­re­gie­rung müss­te für die Ver­wei­ge­rung einer Ant­wort kon­kret dar­le­gen, inwie­fern die­se die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Geheim­diens­tes gefähr­den wür­de. Kuh­le hat­te ledig­lich die Anzahl der im Aus­land täti­gen Mit­ar­bei­ter ohne Details zu deren Tätig­keit erfragt.

Foto: Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, über dts Nachrichtenagentur

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